Schützenfest: Mitreißende Schlagerhits und ein tanzender Ex-König
Im Zelt des ASV Willich tanzten 1800 begeisterte Schlagerfans.
Willich. Alle Willicher steigen ein. Auch wenn der Zug, in dem Aleks Schmidt sein Glück findet, den Umweg über Offenbach nach Osnabrück nimmt. Wahrscheinlich ist es nicht so sehr die Vorstellung, dass sie schon in Leverkusen schmusen, oder in Wuppertal auf das Muttermal stoßen, als vielmehr die Gelegenheit, mal wieder so richtig Party zu machen.
Dicht gedrängt stehen die Menschen bei der Schlagerparty am letzten Abend des großen ASV Schützenfestes in Willich, tanzen, lachen und haben ihren Spaß. Als Aleks von seiner Sehnsucht nach Westerland singt, greift sich Michael Tenberken seine Anke und die beiden legen am Hintereingang des Zeltes ein Tänzchen hin.
Die beiden haben am Sonntag ihre Königswürde an Ulrich Hötz und seine Frau Beate abgegeben. Sie alle stehen hier in ihren Uniformen und warten auf den Star des Abends, Michael Wendler, um sich mit ihm fotografieren zu lassen. „Wobei für mich waren Hervshahne und Schäng die Stars“, sagt Tenberken.
Die Band des Schützenzuges Hervshahne hatte die Schlagerparty im Schützenzelt eröffnet. „Ich bin stolz drauf, dass wir so einen Schützenzug mit so einer Band haben“, sagt Tenberken.
Hier feierten, ganz im Sinne des Dorfabends, auch solche Menschen mit, die sonst mit dem Schützenwesen nicht viel zu tun haben. „Das war Gänsehaut“, bestätigt der neue König Ulrich Hötz. „Hier feierlich einzuziehen. Alle haben ihren Spaß, das ist wichtig.“
Rund 1800 Besucher schätzen die Verantwortlichen von den 90ern, waren im Zelt. Inbegriffen waren darin allerdings auch die Schützen, die allesamt eine Freikarte hatten. „Als ganz normaler, einfacher Schütze bin ich froh, dass das Schützenfest nicht schon am Montag endet, sondern bis Mittwoch früh geht“, sagt Michael Tenberken, der traditionsgemäß Minister beim neuen König ist, mit heiserer Stimme.
Aleks Schmidt präsentierte sich als Starter nach der Umbaupause als gewohnte Stimmungskanone. „Stellt die Heizung ab“, forderte er. „Willich, Ihr seid wahnsinnig.“
Antonia aus Tirol und Nic setzen das Stimmungsbarometer weiter nach oben. Nic hatte seinen aktuellen Hit „Saphir“ mitgebracht, mit dem er heftig abräumte. Antonia mit „Hey, was geht ab“ und mit dem „knallroten Gummiboot“ sorgte neben optischen Hinguckern in Gold gekleidet für zwei weitere Highlights.
Viele Fans hatten auf Michael Wendler gewartet — nicht vergebens. Der Mallorca-Star präsentierte Titel aus seinem neuen Album „Donnerwetter — darunter: „Sie liebt ihn immer noch.“ Den Fans gefiel’s — Hauptsache.