Willich Sicherheit durch Ordnungsdienst?

Die CDU denkt über schrittweisen Ausbau des KOD und die medizinische Versorgung nach.

Der Kommunale Ordnungsdienst in Willich könnte ausgebaut werden. In Mönchengladbach patrouillieren bereits seit 2007 entsprechende Kräfte durch die Stadt.

Foto: Knappe Lübke, Wirtschaftsförderung Willich

Willich. Das hat sich gelohnt: Ein dickes Paket von 20 Anträgen hat die Willicher CDU kürzlich auf einer Klausurtagung beschlossen. So nach und nach werden die Anträge nun in die politischen Diskussionen eingebracht — angefangen von der Idee einer „Kulturloge“ für Willich über die Förderung des Mehrgenerationen-Wohnens bis hin zur Asphaltierung des Fahrradwegs „Am Kuhbusch“.

Eine „Mini-Klinik“ könnte das seit zwei Jahren geschlossene Katharinen-Hospital ersetzen.

Foto: Knappe Lübke, Wirtschaftsförderung Willich

Ganz wichtig sei der CDU auch das Thema Innere Sicherheit in der Stadt, betont Fraktionschef Johannes Bäumges im Gespräch mit der WZ. Vor einigen Tagen war deshalb auch der zuständige Geschäftsbereichsleiter bei der Stadt Willich, Martin Zinnel, zu Gast bei einer offenen Fraktionssitzung. Er arbeitet nach einem entsprechenden Beschluss im Stadtrat im Moment an einem neuen Konzept für einen Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), das im September vorgestellt werden soll.

Das Gewerbegebiet Münchheide soll rechts von der Autobahn 44 weiter wachsen.

Foto: Knappe Lübke, Wirtschaftsförderung Willich

Derzeit gibt es überwiegend für Alt-Willich einen solchen Ordnungsdienst. Er war nach massiven Bürgerbeschwerden über Ruhestörungen, randalierende Jugendliche und Vermüllung des Ortskerns eingerichtet worden. In Doppelstreifen sind seit 2013 deshalb ein uniformierter städtischer Mitarbeiter und ein Mitarbeiter eines privaten Willicher Sicherheitsdienstes zu saisonal unterschiedlichen Zeiten unterwegs.

Reicht das in Zukunft noch aus? So fragt die CDU mit Blick auf die zurückgehende Zahl der Polizeibeamten. „Müssen wir nicht in allen Ortsteilen verstärkt Präsenz zeigen, um für mehr Sicherheit zu sorgen?“, so Johannes Bäumges — und ergänzt mit Blick auf die damit verbundenen Kosten, dass auch ein „Wachsen in Etappen“ beim KOD möglich wäre.

Schon Martin Zinnel hatte bei seinem Besuch der CDU-Fraktion allerdings verdeutlicht: „Regelrechte Polizeiarbeit, also gesuchte Strafverfolgung, findet durch den KOD nicht statt.“ Wohl aber werden strafrechtlich relevante Zufallsergebnisse (zum Beispiel Raub, Diebstahl, Körperverletzung, Sachbeschädigung) „im Rahmen des ordnungsbehördlichen Streifengangs“ mit behandelt.

Ein weiteres Thema der CDU: Gesundheitsvorsorge. Schon länger steht fest, dass am Rande des Stahlwerks Becker (Anrather Straße) ein „Mini-Krankenhaus“ mit vier bis fünf Betten, in dem Patienten zur Beobachtung bleiben, entstehen soll. In dem Haus sollen außerdem Ärzte, eine Apotheke und andere Dienstleister mit Bezug zur Gesundheitsthemen Platz finden.

Die CDU begrüßt diese Pläne — möchte aber gerne noch mehr medizinische Kompetenz in die Stadt holen. Im Gespräch ist ein Reha-Zentrum, das ebenfalls im Stahlwerk angesiedelt werden könnte. Betrieben werden könne es vom Allgemeinen Krankenhaus Viersen. Laut Bäumges habe es dazu schon Gespräche zwischen Stadt, AKH und Politik gegeben. Für die weitere Zukunft schwebt der CDU zudem ein Hospiz in Willich vor.