Siggi Kirsch: CDU ist gegen „Festspielstadt“
Die Fraktion hält nichts von einer Namensänderung für Willich. Es soll aber mehr Werbung fürs Theater geben.
Willich. Die CDU-Fraktion ist gegen eine Namensänderung der Stadt Willich. Sie spricht sich damit auch gegen den Antrag aus, Willich ganz offiziell zur „Festspielstadt“ zu machen.
Auf der Fraktionssitzung in der vergangenen Woche hatte nach Auskunft ihres Vorsitzenden Siegfried Kirsch der Chef des Festspielvereins, der ehemalige CDU-Ratsherr Hans Kothen, den Antrag nochmals erläutert. Anschließend sei ausgiebig über die Namensergänzung diskutiert worden, bei der es sich aber eigentlich um eine Änderung des Stadtnamens handele.
Genau darin sehe die CDU-Fraktion das Problem, so Kirsch: Willich sei eine junge Stadt, sie wurde erst 1970, im Zuge der kommunalen Neugliederung, gegründet. „Eine Änderung des erst 40 Jahre alten Stadtnamens macht aus historischer Sicht keinen Sinn.“ Einstimmig sei die Fraktion dieser Auffassung gewesen — unabhängig davon, dass sich die CDU-Seniorenunion für die Namensänderung ausgesprochen hatte.
Siggi Kirsch betont, mit dieser Entscheidung wolle die Fraktion nicht an den Festspielen rütteln. Im Gegenteil: Man stehe dazu und habe sich für eine Verstärkung der Werbung ausgesprochen.
„Um die Willicher Bürger für die Freilichtbühne zu begeistern, müssen wir alle an der Verbesserung des Images arbeiten“, sagt Kirsch. So könnten zum Beispiel die bestehenden roten Schilder, die noch auf das 25-jährige Bestehen der Bühne hinweisen, aktualisiert werden. Auch die Aufstellungen neuer Schilder sei möglich. Zudem setzte man auf Mund-zu-Mund-Propaganda: „Wenn jeder von uns einen anderen Willicher zu den Aufführungen mitnimmt, brauchen wir uns um die finanzielle Zukunft der Festspiele keine Sorgen zu machen.“ Er, Kirsch, rechne schon in der kommenden Spielzeit mit einem verstärkten Besuch, da nach Jahren nochmals ein Shakespeare-Stück („Was Ihr wollt“) gezeigt werde: „Shakespeare war immer ein Magnet.“
Die Verwaltung wird von der CDU außerdem aufgefordert, sich um die Aufstellung „von touristischen Hinweisschildern und einem entsprechenden Piktogramm an den Autobahnen A 52 und A 44 zu kümmern“. In der Vergangenheit waren solche Vorstöße gescheitert, da die Festspiele keine Einrichtung sind, die das ganze Jahr hindurch besucht werden können — anders als zum Beispiel das Museum Abteiberg in Mönchengladbach. Laut Kirsch hätten sich jedoch die Genehmigungs-Richtlinen für solche Schilder geändert. „Da könnten wir noch einmal einen Versuch starten.“