SPD kürt Bürgermeisterkandidaten: Leuchtenberg tritt wieder an
Am Samstag wählen die Tönisvorster Sozialdemokraten ihre Kandidaten für den Stadtrat.
Tönisvorst. Ein wenig erinnert das Vorgehen an die berühmte und oft zitierte „geheime Kommando-Sache“. Am kommenden Samstag sollen beim Parteitag der SPD im Alten Rathaus der Bürgermeister-Kandidat gekürt und die Aspiranten für den Stadtrat gewählt werden. Im Vorfeld hüllt sich die Parteispitze der Sozialdemokraten in geheimnisvolles Schweigen.
„Ja, wir haben Vorschläge erarbeitet. Die werden wir am Samstag unseren Mitgliedern präsentieren“, sagt Parteichef Helge Schwarz. Mit „wir“ meint er den geschäftsführenden Vorstand des Ortsvereins, der am vergangenen Montag getagt hat. Dennoch sickerte im Vorfeld durch, dass Uwe Leuchtenberg wohl Spitzenkandidat werden wird. Bei der letzten Wahl hatte sich der frühere Landtagsabgeordnete nicht gegen den späteren Bürgermeister Thomas Goßen durchsetzen können.
Eine Stunde vor der eigentlichen Versammlung am Samstag sind die potenziellen Kandidaten „einbestellt“ worden. Sie erfahren dann, auf welchen Listenplatz sie gesetzt werden — wenn denn der Vorschlag des Vorstandes zum Tragen kommt.
Auf zwei erfolgreiche Stadtverordnete der letzten Wahl muss die Partei allerdings verzichten. Weder Johannes Funck noch Engelbert Steeg werden wieder antreten. Beide hatten 2009 als einzige SPDler ihre Wahlkreise in Vorst direkt gewonnen. Funck will sich voll seiner Aufgabe bei den Stadtwerken Krefeld widmen, Engelbert Steeg will mit 78 Jahren einen Schlussstrich unter seine politische Arbeit ziehen. Steeg soll es zudem abgelehnt haben, erneut zu kandidieren, um dann nach ganz kurzer Zeit an einen Nachfolger zu übergeben.
Beide Sozialdemokraten wollten dazu gegenüber der WZ gestern keine Stellungnahme abgeben. Als Nachfolger für ihre Wahlkreise sind Alina Leuchtenberg und Tim Weidenberg im Gespräch.
Ganz sicher ist indes nicht, dass alle Mitglieder dem Vorstands-Vorschlag folgen werden. Ein wenig scheint es an der Basis zu rumoren. So könnte es zu einer Kampf-Kandidatur von Dominic Michels kommen. Der Kreisvorsitzende der Jungsozialisten gilt einigen als hoffnungsvoller Newcomer. Er wurde auch bereits als Bürgermeister-Kandidat gehandelt, Michels strebt dem Vernehmen nach einen Listenplatz unter den „Top 12“an, ansonsten könnte er gegen das Votum des Vorstandes antreten. Gegenüber der WZ wollte er sich aber ebenfalls nicht äußern.
Dass die SPD einen Bürgermeister-Kandidaten benennen muss, war nötig geworden, nachdem Amtsinhaber Thomas Goßen erklärt hatte, bereits zur Kommunalwahl antreten und nicht bis 2015 warten zu wollen.