Junior-Unternehmen des Lise-Meitner-Gymnasiums
Am Lise-Meitner gibt es zwei Unternehmen, in denen die Schüler die Chefs sind.
Anrath. Während ihre Mitschüler Französisch oder Chemie pauken, kümmern sich Lena, Paul, Kiran und Sara um ihre Belegschaft. Die vier Neuntklässler sind die Vorsitzenden der beiden Junior-Unternehmen des Lise-Meitner-Gymnasiums. Im Rahmen des Mathe-Politik-Unterrichts haben zwei Kurse je ein Unternehmen gegründet, das sie ein Jahr lang führen. Lena Scherer und Paul Krämer sind die Vorstandsvorsitzenden von „reBottle“. „Wir recyceln Glasflaschen und stellen daraus in Kombination mit anderen Materialen Produkte rund ums Wohnen her“, sagt Paul. „Wir hatten zum Beispiel eine Weihnachtslinie mit verschieden Kerzenständern im Angebot.“
Die Firma hat 90 Anteilseigner, die mit dem Kauf von Anteilsscheinen zu je zehn Euro das Startkapital zur Verfügung stellten. „reBottle“ legt Wert auf Nachhaltigkeit. „Wir fragen bei Kneipen nach Flaschen, die sonst im Altglas landen. Außerdem stellt eine Mitschülerin eine Werkstatt zur Verfügung, wo wir die Produkte herstellen können“, sagt Paul. Die Vorstandsvorsitzenden opfern viel Freizeit. „Wir müssen die Abteilungen koordinieren, Aufgaben verteilen und die Unternehmenssitzungen planen“, sagt Lena Scherer. Außerdem richtet der Vorstand mehrere Hauptversammlungen aus, auf denen den Anteilseignern Konzepte und Pläne vorgestellt werden.
In dem auf zwei Jahre angelegten Projekt fungiert der Lehrer nach dem ersten Jahr der Vorbereitung im zweiten Jahr als Berater. Um eine sinnvolle Nutzung der Unterrichtszeit kümmern sich die Schüler.
Das zweite Junior-Unternehmen des Lise-Meitner-Gymnasiums heißt „Cellportable“. „Wir stellen Handyhüllen aus verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Filz her“, sagt der Vorstandsvorsitzende Kiran Karki. Seine Kollegin Sara Bisges möchte, dass jeder Mitschüler seine Fähigkeiten einbringt: „Der eine kann besser nähen, der andere besser Nieten auf die Hüllen aufsetzen. Ich achte darauf, dass jeder etwas macht, was er kann.“
Ihre Produkte verkauft die Firma bei Schulveranstaltungen, Märkten und bald auf einer Messe in Essen, an der Juniorunternehmen aus ganz NRW teilnehmen. Die Einnahmen hat „Cellportable“ schon verplant. „Wir werden am Ende des Jahres auf der Hauptversammlung vorschlagen, den Gewinn zu spenden“, sagt Sara.
Mit einem gravierenden Problem haben beide Unternehmen zu kämpfen. „Wir sind mehr als 20 Leute. Normalerweise sollten in einem Juniorunternehmen 15 Schüler arbeiten. So wird eine sinnvolle Aufgabenverteilung schwierig“, beklagt Lena.