Tönisvorst Sportverband ist tot — aber für wie lange?

Nach dem offiziellen Aus denken die großen Vereine über eine Neugründung nach. Die wollen sie im Sommer angehen.

Foto: Frank Basil

Tönisvorst. Jetzt ist er tot, mausetot. Seit Montagabend ist es offiziell: Der Tönisvorster Stadtsportverband hat sich aufgelöst. Das teilte der Vorsitzende Roland Beurskens gestern mit. Und doch könnte genau dieses Ereignis dazu beitragen, dass es bald doch wieder einen Dachverband für die Sportvereine in der Stadt geben könnte. Dafür machen sich Teutonia, die Turnerschaft SV und SV Vorst stark.

Dirk Schreiber, Vorsitzender von DJK Teutonia

„Mit dem aktuellen Vorstand war ein Neubeginn nicht zu machen. Der wollte die Auflösung und darum habe ich auch zugestimmt“, sagt Dirk Schreiber, Vorsitzender von Teutonia, auf Nachfrage der WZ. Deshalb sei der Beschluss der Versammlung im Haus des Sports an der Schelthofer Straße dann auch einstimmig ausgefallen.

Aber: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. „Gemeinsam mit Christian Hülsemann von der Turnerschaft wollen wir im Sommer versuchen, einen neuen Sportverband zu gründen“, so Schreiber. „Ob der dann genau so heißen kann, das werden wir dann noch abklären müssen.

Klar sei, dass ein neuer Verband eine moderne Satzung brauche. „Die alte gehört ins Museum“, sagt Schreiber. In den nächsten Monaten wollen die Verantwortlichen der großen Sportvereine sich nach neuen Statuten umsehen. Ihnen schwebt ein kleiner, aber handlungsfähiger Vorstand vor, der gegebenenfalls auch als Schiedsstelle für die Vereine funktionieren könnte.

Die Gründe für den Niedergang lägen auf der Hand, so Schreiber. Nach der Umstellung auf projektbezogene Förderung seien keine Gelder mehr geflossen, weshalb die Vereine das Interesse an einem Dachverband verloren hätten. „Dennoch brauchen wir eine Schnittstelle sowohl zur Stadt wie zur Politik“, sagt der Teutonia-Chef. Außerdem könne man dann auch versuchen, mit der Sparkassenstiftung zu reden.

Nicht zuletzt sei es wichtig, eine funktionierende Sportlerehrung auf die Beine zu stellen. „Wir haben keine Würdigung mehr für starke Leistungen“, sagt Schreiber. Wenn ein Konzept für einen künftigen Verband steht, sollen die Vereine angeschrieben und das Interesse abgefragt werden.