St. Tönis: Tagsüber kein Grund zur Klage

Das Thema Sicherheit am Wilhelmplatz beschäftigt weiter die dortigen Geschäftsleute. Manche von ihnen stört das nächtliche Treiben nicht, andere dagegen umso mehr.

<strong>St. Tönis. So ganz nachvollziehen kann er die Klagen nicht. Arthur Kokotz hat sein Fotogeschäft in der Passage am Wilhelmplatz. Dort hatte die SPD eine Videoüberwachung gefordert, weil sich Anwohner und Nutzer bedroht fühlen. Pendler, die hier ihre Fahrräder abstellen, berichten von gestohlenen oder mutwillig beschädigten Rädern. Das bekommt Arthur Kokotz nur am Rande mit. "Es gibt Leute, die stellen ihre Räder lieber unter unserem Dach ab und nicht in den dafür vorgesehenen Ständern." Er selbst hat noch keine kriminellen Machenschaften beobachtet. "Aber ich bin ja auch nur tagsüber da", schränkt er ein. Er kann auch nicht über Vandalismus klagen, "nicht einmal bespuckte Fensterscheiben gibt es, oder so etwas, was in anderen Städten normal ist."

"Jugendliche haben schon mal Quatsch im Kopf. Da waren wir nicht anders."

Arthur Kokotz

Die Stadt, so betont Hecker, achte sehr auf die Sauberkeit. "Hier sehen Sie keine Flaschen, keine Scherben, höchstens Zigarettenstummel", sagt sie lobend. Die Menschen, die in dem Rondell der Parkanlage ihr Bier trinken, stören sie und ihre Kunden nicht, was auch Arthur Kokotz bestätigt.

Ihr Chef Georg Josten sieht sogar Anzeichen dafür, dass sich auf dem Wilhelmplatz ein Treffpunkt von Drogenabhängigen etabliert. Bei ihm kann man sich den Schlüssel für die öffentlichen Toiletten holen, die er regelmäßig sauber macht. Als er vor kurzem ein Papier aufheben und wegwerfen wollte, hatte er plötzlich die Nadel einer Spritze in der Handfläche stecken.

Kriminalität: Angestoßen hatte die Tönisvorster SPD das Thema Fahrradklau und Kriminalität auf dem Wilhelmplatz. So war auch die Forderung nach einer Video-Überwachung entstanden.

Polizei: Die Kreispolizei zeigte sich von dem Thema überhaupt nicht begeistert. Ihre Zahlen sprächen nicht für einen drastischen Anstieg der Kriminalität.

Personal: Trotzdem wurde in der Behörde gerechnet und geplant. Das Ergebnis: Für eine Video-Überwachung würde man 26 Personen benötigen - illusorisch.

Massnahmen: Angeregt hat die Polizei auf dem Platz einen Rückschnitt der Sträucher, eine bessere Beleuchtung und einen "Runden Tisch". Die Stadt will zudem zusätzlich eine Ein-Euro-Kraft einstellen.