St. Töniser (51) muss sich wegen Mordes verantworten
Mutter zweier Kinder starb nach Messerattacke.
St. Tönis. Was für ein Beziehungsdrama! 13 Jahre lang hatte das Paar völlig unauffällig in St. Tönis gelebt. Dann gab es Probleme — die offenbar darin gipfelten, dass der Mann (51) seine Ehefrau (41) mit 39 Messerstichen umbrachte — vor den Augen ihrer Kinder. Geschehen am 5. Februar in St. Tönis vor der Katholischen Grundschule an der Schulstraße. Nächste Woche wird die Tat vor dem Krefelder Landgericht verhandelt, der Mann muss sich wegen Mordes verantworten.
Das furchtbare Geschehen soll eine Vorgeschichte haben. Nachdem seine Frau ihm erklärt hatte, sich von ihm trennen zu wollen, soll der Mann Ende Januar regelrecht über seine Frau hergefallen sein. Er soll sie mit Fausthieben traktiert und gewürgt haben — ebenfalls im Beisein der Kinder (7 und 9 Jahre).
Durch die Aufforderung seiner Frau, sich eine Wohnung zu suchen, sei er überfordert gewesen, hatte der Lagerarbeiter bei der polizeilichen Vernehmung angegeben. Nachdem er sie geschlagen haben soll, erstattete die 41-Jährige Anzeige wegen häuslicher Gewalt und zog mit den Kindern zunächst zu einer Freundin. Der Mann bekam eine einstweilige Verfügung, sich ihr und den Kindern nicht mehr zu nähern. Das galt natürlich besonders auch für das Gelände der Grundschule.
Möglicherweise mit der Zustellung dieser Verfügung fasste der Mann den Entschluss, seine Ehefrau zu töten. Er besorgte sich ein Fleischermesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge. Dann — so die Polizei später — lauerte er der Familie auf. Als die Frau mit einer Freundin die Kinder aus der Offenen Ganztagsschule abholen und den Tornistern in den Kofferraum legen wollte, soll er zugeschlagen haben.
Einige Stiche führten dazu, dass Herz und Lunge getroffen wurden, so dass die Frau keine Chance hatte, zu überleben. Ein Zeuge versuchte noch, den Täter zu behindern — vergeblich.
Nach der Tat soll der 51-Jährige geflohen sein. Die Polizei fand ihn in einer Wohnung. Er soll versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Nach Darstellung der Behörde hatte er versucht, sich mit einem Elektrokabel zu erhängen. Mit einem Rettungswagen wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er unter Aufsicht die Nacht zur Beobachtung verbrachte. Bei der Vernehmung am nächsten Tag sei er geständig gewesen, erklärte die Polizei damals bei einer Pressekonferenz.