Willich Stadt Willich übernimmt das Katharinen-Hospital
Kaufvertrag mit Augustinern ist gestern beurkundet worden. Die Übernahme erfolgt aber erst zum 1. Januar 2019.
Willich. Die Stadt Willich hat über ihre Grundstücksgesellschaft (GSG) das Katharinen-Hospital gekauft. Seit gestern Vormittag ist der Vertrag in trockenen Tüchern.
Die St. Augustinus-Kliniken als Eigentümer des im Juni 2014 geschlossenen Hospitals und die GSG haben den Verkauf des Geländes Bahnstraße 26 und 28 in Willich notariell beurkundet. „Damit ist der Weg frei für die perspektivische Entwicklung dieses Areals“, freut sich Christian Pakusch, GSG-Aufsichtsratsvorsitzender. Dem Vertragsabschluss waren diverse Gesprächsrunden und Verhandlungen vorangegangen. Über Details — etwa zum Kaufpreis — war gestern nichts zu erfahren.
Der Eigentumswechsel für das 13 187 Quadratmeter große Grundstück findet nicht ohne Grund erst zum 1. Januar 2019 statt: Bis dahin ist der bisherige Eigentümer für die Liegenschaft und alle bestehenden Mietverhältnisse verantwortlich. Wie bekannt, sind in einem Teil des ehemaligen Krankenhauses seit Ende 2014 aufgrund der Beschlagnahmung durch das Land Nordrhein-Westfalen bis zu 450 Flüchtlinge untergebracht. Der zwischen Eigentümer und Bezirksregierung abgeschlossene Mietvertrag läuft noch bis Ende 2018.
„Ich bin froh, dass wir gemeinsam mit der Stadt Willich eine Lösung gefunden haben, die jetzt auf der einen Seite perspektivisch die Entwicklung des Geländes aus städtischer Hand, auf der anderen Seite die Nutzung des Gebäudes für zwei weitere Jahre zur Unterbringung von Flüchtlingen ermöglicht“, erklärte Paul Neuhäuser, Vorsitzender der Geschäftsführung der St. Augustinus-Kliniken in Neuss. Was auch Willy Kerbusch, Geschäftsführer der Grundstücks-Gesellschaft und Kämmerer der Stadt Willich, unterstreicht: „Durch den Kauf des Geländes erhält die Stadt Willich die Möglichkeit, diese große, citynahe Fläche in Willich städtebaulich zu entwickeln. Damit halten wir alle Chancen in der Hand, die Attraktivität der Innenstadt nachhaltig zu verbessern.“ Nach WZ-Informationen will die Stadt das in den 1960er Jahren errichtete Krankenhausgebäude nach der Übernahme abreißen.
Die St. Augustinus-Kliniken hatten 2007 das Katharinen-Hospital samt einer hohen „Mitgift“ von der katholischen Kirche übernommen. 2013 kündigten sie dann überraschend das Aus für das Krankenhaus an.
Anfang dieses Jahres machte sich die CDU dann stark dafür, Perspektiven für das Areal zu entwickeln. Der Stadtrat beschloss daraufhin im September ein Vorkaufsrecht für das Hospital. Eine „sehr, sehr wichtige Option“ nannte dies damals Christian Pakusch (CDU), der auch Vorsitzender des Willicher Planungsausschusses ist.