Willich/Tönisvorst Stadtgeflüster: Schöner Platz bei Kaiserwetter

Im Geflüster brechen wir eine Lanze für den Kaiserplatz und befassen uns mit dem Pohl-Haus.

Foto: Kurt Lübke

Willich/Tönisvorst. Ja, es gibt immer wieder Kritik am neuen Kaiserplatz in Willich. Aber jetzt ist auch mal Zeit, eine Lanze zu brechen. Als in der vergangenen Woche die Temperaturen hoch gingen, gab’s doch viele Menschen, die im Café Kaisereck ein Päuschen einlegen wollten. Was dann der WZ-Fotograf ablichtete. Das Ergebnis ist eindeutig: Es kann, zumal bei Kaiserwetter, richtig schön sein. Und wer sich ärgert, sollte mal einen Kaffee, Cappuccino oder Café Latte oder sonstwas trinken.

Foto: Reimann

Wir bleiben bei der heimischen Gastronomie: An einem ungewöhnlichen Ort trifft sich in dieser Woche der Willicher Verwaltungsvorstand. Statt wie üblich das Schloss Neersen wurde diesmal das Begegnungscafé „Oase“ im Flüchtlingsdorf an der Moltkestraße als Tagungsort ausgewählt. Dafür verantwortlich ist — natürlich — der Willicher Kämmerer und Erste Beigeordnete Willy Kerbusch, unter dessen Regie das Dorf entstanden war. Es ist NRW-weit so kein zweites Mal zu finden. Kerbusch hat übrigens angekündigt, sich jetzt nach der Fertigstellung von der Leitung der Einrichtung zurückzuziehen. Die drei „Dorfältesten“ (Ulrich Blesin, Rainer Hallmann und Karl-Heinz Penners) reagierten auf diese Ankündigung nur mit einem Schmunzeln.

Wir verharren bei der Willicher Stadtverwaltung. Diese soll nach einem Antrag der CDU neue Wegweiser im Sport- und Freizeitzentrum an der Schiefbahner Straße und am Schwimmbad „De Bütt“ aufstellen. Die Schilder sollen eine Abbildung des gesamten Geländes zeigen, mit Sportplätzen, Freizeitzentrum, Jakob-Frantzen-Halle, Vereinsheim des VfL Willich und dem Schwimmbad. Sie sollen am Parkplatz von „De Bütt“ am Parkplatz an den Sportanlagen stehen. „Die Wegweiser im Freizeitzentrum in Willich sind in einem schlechten Zustand. Seit der Errichtung der Schilder hat sich in Umfeld des Sport- und Freizeitzentrums einiges verändert“, begründet Fraktionsmitglied Thomas Rips den Antrag. Die CDU-Fraktion bittet die Stadtverwaltung zudem zu prüfen, ob die Vereine im Sport- und Freizeitzentrum, der Stadtsportverband und „Bütt“ Interesse haben, sich mit ihren Logos auf den Wegweisern zu präsentieren.

Und nochmal Stadtverwaltung, aber diesmal Tönisvorst: An dieser Stelle muss der Stadtflüsterer mal Kritik loswerden. Die Unterlagen zum Planungsausschuss, der am vergangenen Mittwoch tagte, flatterten der Redaktion am Donnerstag auf den Tisch. Und im Bürgerinformationssystem der Stadt „klemmten“ die Unterlagen wegen eines technischen Problems auch. Was in Kombination die Vorbereitung auf einen solchen Termin ziemlich schwierig macht.

Foto: CDU

Sie erinnern sich vielleicht: In Krefeld wurde vor einigen Wochen die Premiere für den Kurzfilm „Anrath“ gefeiert. Regisseur Gregor Höppner erzählt darin die Geschichte einer Jüdin, die im September 1944 von einem Polizisten auf der Herrenstange seines Fahrrads von Anrath nach Krefeld zum Deportationszug gebracht wurde. Auf Nachfrage der WZ erklärte Gregor Höppner vor der Premiere, dass eine Aufführung des Films in Anrath selbst vorerst nicht geplant sei. Doch das hat sich mittlerweile geändert: Der Verein „Anrath 1tausend“ holt ihn am 18. Juni im Rahmen seiner ersten Anrather Filmnacht in die Galerie Brockmanns. Mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt.

Jetzt sind die Tage des historischen Hauses am Eingang der Hochstraße in St. Tönis also gezählt. Ende Mai sollen die Bagger anrollen und das rund 200 Jahre alte Gebäude, in dem lange Pohl Moden beheimatet war, dem Erdboden gleichmachen. „Das ist wirklich eine Schande“, schimpft ein Ur-St. Töniser, der seinen Namen nicht nennen möchte. „So ein schönes altes Haus.“ Der Besitzer, Hefe van Haag, nimmt immerhin gut 1,5 Millionen Euro in die Hand, um dort ein neues Ladenlokal und darüber Wohnungen entstehen zu lassen.

Vier Jahrzehnte sind eine lange Zeit. So lange können die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft Tönisvorst (AWG) und Walter Schöler sozusagen in einem Atemzug genannt werden. Seit 40 Jahren ist der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete in den Gremien der AWG Tönisvorst tätig; zunächst vom Mai 1976 bis Februar 1981 als Mitglied des Aufsichtsrates, anschließend und bis heute als ehrenamtliches Mitglied des Vorstandes. Seit Mai 2009 ist Schöler Vorstandssprecher. Für sein ehrenamtliches Engagement wird Schöler in der kommenden Woche ausgezeichnet. Er erhält in den AWG-Geschäftsräumen an der Hochstraße in St. Tönis vom Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland-Westfalen die silberne Ehrennadel verliehen. Wer zu dem Jubilar noch ein paar Worte sprechen wird, soll noch eine Überraschung bleiben und wird deshalb hier noch nicht verraten.