Schloss Neersen Mehr Hochzeiten vor Traumkulisse
Die Willicher CDU hat den Antrag gestellt, die Möglichkeiten für Trauungen im Neersener Schloss auszubauen. Ganz so einfach ist das allerdings nicht.
Neersen. Das Schloss Neersen ist bei Hochzeitspaaren eine beliebte Adresse: Von den rund 250 Trauungen, die in der Stadt Willich im Jahr stattfinden, gehen etwa 180 im dortigen Trauzimmer über die Bühne. „Denn das Schloss mit seiner historischen Kulisse ist auch bei vielen auswärtigen Paaren wegen des tollen Ambientes sehr beliebt“, berichtet Standesbeamter Marc Pielksticker. Die CDU-Fraktion möchte dies weiter ausbauen und hat deshalb den Antrag gestellt, ein weiteres Trauzimmer einzurichten und den kleinen Sitzungssaal gegen eine Gebühr für Empfänge zur Verfügung zu stellen. Derzeit ist die Stadtverwaltung dabei, die entsprechenden Möglichkeiten zu prüfen.
Bislang gibt es nur das sogenannte Ambiente-Trauzimmer im Schloss — und die Termine dort sind begrenzt. Was vor allem an den Schlossfestspielen liegt: Um Störungen der Aufführungen und Proben auf der Freilichtbühne zu vermeiden, werden in den Sommermonaten nur wenige Trauungs-Termine angeboten. Denn das Trauzimmer (wie übrigens auch der kleine Sitzungssaal) befindet sich genau dort, wo sich hinter den Kulissen die Schauspieler bewegen.
„Schloss Neersen ist ein Aushängschild der Stadt Willich. Diese Stärke möchten wir ausbauen“, betont Barbara Jäschke, Vorsitzende der Frauen Union Willich. Daher schlägt die CDU zusätzlich vor, dass das vorhandene Ambiente-Trauzimmer demnächst ganzjährig zur Verfügung stehen soll.
Die Verwaltung sucht aktuell nach neuen Möglichkeiten für eine Unterbringung des Standesamtes. Die bisher genutzten Räume im St. Bernhard würde man gerne anderweitig nutzen, denn dort ist die Raumnot groß.
Parallel dazu gibt es eine Empfehlung der Gemeindeprüfanstalt, Standesamt und Trauzimmer zusammen zu legen. Die CDU hat deshalb um Prüfung gebeten, ob man nicht das gesamte Standesamt im Schloss unterbringen könnte.
Um dort ein neues Trauzimmer einrichten zu können, müssten vorhandene Büroräume allerdings umgenutzt und Schreibtische von Mitarbeitern verlegt werden. Wohin genau, ist derzeit noch völlig unklar. Außerdem tagen im kleinen Sitzungssaal gelegentlich städtische Ausschüsse, darüber hinaus dient er zur Vorbereitung von Wahlen. Auch dafür müsste ein Ersatz gefunden werden.
Zu all diesen Aspekten wird es in Kürze eine Stellungnahme der Verwaltung geben, kündigte der zuständige Geschäftsbereichsleiter Manfred Jacobs auf WZ-Nachfrage an. Zur nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses werde eine Vorlage erstellt.