Stadtkulturbund Tönisvorst Klassiker bei den Neujahrskonzerten
Tönisvorst · Der Stadtkulturbund Tönisvorst bot diesmal zwei locker-leichte Neujahrskonzerte am selben Tag. Die „Französische Kammerphilharmonie“ spielte neben schmissigen Strauß-Melodien beschwingte Rhythmen französischer Komponisten.
Natürlich durften auch in den diesjährigen beiden Neujahrskonzerten, die der Stadtkulturbund Tönisvorst im Forum Corneliusfeld veranstaltete, die populären Klassiker der Strauß-Melodien nicht fehlen, doch hatte Dirigent und Orchestergründer Philip van Buren diesmal den Schwerpunkt auf Frankreich gelegt. „Rendezvous à Paris“ lautete der Titel, und wer könnte die Melodien von Jacques Offenbach, Camille Saint-Saens, Georges Bizet und Léo Delibes mit so viel leichter Eleganz besser intonieren als die „Französische Kammerphilharmonie“?
Grußworte sprachen Tönisvorsts Bürgermeister Uwe Leuchtenberg und der Vorsitzende des Stadtkulturbundes (SKB), Thomas Nellen, der seine Schwester Sabine Nellen-Diener für deren 20-jährige verdienstvolle Tätigkeit in der Geschäftsstelle ehrte. Sie ist der gute Geist und das bekannte Gesicht des SKB.
Es ist schon Tradition, dass in St. Tönis zwei Neujahrskonzerte stattfinden. In den Vorjahren war dies dem starken Publikumsandrang geschuldet, die Konzerte fanden am Samstagabend und am Sonntagvormittag statt. Diesmal bot man einen Nachmittagstermin (240 Besucher) und einen Abendtermin (170 Besucher) für die beiden Konzerte an, die also an demselben Tag gespielt wurden.
Nach dem Auftakt mit beschwingten Rhythmen aus der Metropole an der Seine waren dann die für ein Neujahrskonzert absolut unverzichtbaren Melodien der Strauß-Familie aus Wien an der Reihe. Dazu gehörten die rasante Polka „Blitz und Donner“, der beliebte „Frühlingsstimmen Walzer“ und – mit viel Metall – die Polka „Feuerfest“, allesamt Werke von Vater und Sohn Strauß.
Die ebenso kraftvolle wie einfühlsame Spielweise des eingespielten und routinierten Ensembles unterstützte zwei Solisten von Rang: Nicht zum ersten Male präsentierte sich in der Apfelstadt Penelope Mason, die australisch-schweizerische Sopranistin. Sie bestach mit ihrer tollen Stimme vor allem mit ihrer Arie aus der Oper „Die schöne Helena“ von Offenbach und in der Arie der Dalila aus der Oper „Samson et Dalila“ von Saint-Saens. Aber auch in ihrem „Schwipslied“ am Ende des Konzerts sowie in Robert Planquettes Lied über den Cidre aus der komischen Oper „Les Cloches de Corneville“, in Deutschland eher unbekannt.
Den männlichen Solopart hatte der aus Nürnberg stammende Bariton Thomas Peter inne, den man aus früheren Konzerten, aber auch noch aus seiner Zeit als Solist an den Städtischen Bühnen Krefeld- Mönchengladbach kennt. Der lyrische Bariton holte sich viel Applaus vor allem mit dem humorvoll gestalteten Lied des General Boum „Pif Paf Pouf“ aus der Oper „Die Großherzogin von Gerolstein“, in der Arie des Dapertutto „Scintille diamant“ aus Hoffmanns Erzählungen, beides von Jacques Offenbach, sowie der so überaus populären Arie des Escamillo aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet. Er brillierte aber auch gemeinsam mit der charmanten Penelope Mason in den Duetten aus Mozarts „Zauberflöte“ und „Im Feuerstrom der Reben“ aus der Operette „Fledermaus“ von Johann Strauß Sohn.
Die Streicher zupften gekonnt das „Pizzicato“ aus dem Ballett „Sylvia“ von Léo Delibes und liefen regelrecht heiß in „Fiddle Faddle“ beim kurzen Ausflug über den großen Teich zu den luftig-leichten Werken von Leroy Anderson, von dem auch das humorvolle „Plink Plank Plunk“ und „Typewrighter“ gespielt wurden.
Man merkte dem Ensemble auf der Bühne wie dem Publikum an, wie sehr man diese Art von Live-Auftritten vermisst hatte. Entsprechend launig verliefen die beiden Konzerte, für die Philipp van Buren eine ausgesprochen pfiffige Programmfolge ausgewählt hatte.