DJK-VFR und VSR gehen zusammen Über die Fusion in einem sicheren Hafen landen
Willich · Der Verein für Sport und Rehabilitation Willich 63 e.v. blickt auf eine relativ kurze, aber spannende Geschichte zurück. Am Abend wird der Verein mit dem DJK-VFL Willich zusammengehen.
Mit Vorfreude und ein bisschen Wehmut blickt Werner Neumann auf die bevorstehende Fusion des Vereins für Sport und Rehabilitation (VSR) Willich 63 e.V., die heute Abend mit dem DJK-VfL Willich bei einer gemeinsamen Versammlung in der Jakob-Frantzen-Halle vonstatten gehen soll.
„Wir haben das Ende November auf einer Mitgliederversammlung nochmal alles vorgestellt. Die Mitglieder waren damit einverstanden, dass wir diesen Weg gehen“, sagt der Noch-Vorsitzende des Vereins. Die Gespräche dazu liefen bereits seit zwei Jahren. Und man habe nicht warten wollen, bis sich die beiden Großvereine DJK-VfL und der Willicher Turnverein auf eine Fusion einigen.
Durch die neuen Rahmenvereinbarungen mit den Krankenkassen stand der Verein in den letzten Jahren neuen Herausforderungen gegenüber, so Neumann. So erhielten die Fitnessstudios ebenfalls die Erlaubnis, Rehabilitationssport anzubieten. „Und in der Pandemie sind viele erkrankte und behinderte Sportler nicht mehr gekommen. Da braucht man starke Partner, um so eine Durststrecke bewältigen zu können.“
Der 77-Jährige ist froh, „dass der Verein in einen sicheren Hafen läuft“ und seine Selbstständigkeit in der neuen Struktur als Gesundheits-Reha-Abteilung erhalten kann. Bis auf ihn selbst werde der gesamte Vorstand weitermachen. Gudrun Zwicke, die auch im DJK-VfL aktiv ist, wird die neue Abteilungsleiterin.
Mit der Fusion hofft der VSR auf eine Verbesserung seines Angebots und die Nutzung der den Vereinen zur Verfügung stehenden Sportstätten. „Mit so einem Partner können Sie das Angebot für kranke und behinderte Gruppen stärken, haben viel mehr Möglichkeiten, Hallenzuteilungen zu bekommen. Und seitens des DJK gibt es auch hervorragend für Behindertensport geeigneten Gymnastikraum“, sagt Neumann.
Rückblick auf eine
bewegte Geschichte
Bei der Gründung des Vereins am 15. Juni 1963 durch 18 überwiegend Kriegsversehrte stand zunächst im Fokus, in der Freizeit einen Ausgleich zu der behinderungsbedingten Bewegungsarmut zu finden. Deshalb gaben die Gründer im Jahr 1963 dem Verein den Namen Versehrtensportgemeinschaft.
Dieser Vereinsname hatte solange Bestand, bis das Schwerbehindertengesetz den Weg in den Verein für behinderte und erkrankte Menschen öffnete. Alle Personen mit einem vom Versorgungsamt anerkannten Grad der Behinderung und ihre Angehörigen konnten nunmehr das gezielte Sportangebot nutzen. So wurde aus der Versehrtensportgemeinschaft im Jahr 1979 die Behindertensportgemeinschaft.
Eine weitere Änderung erfuhr der Vereinsname dann, als das Sozialgesetzbuch IX – Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen – aus dem Jahr 2001 den Begriff der Rehabilitation (Wiedereingliederung) in den Vordergrund rückte. So wurde aus der Behindertensportgemeinschaft im Jahr 2008 der Verein für Sport und Rehabilitation Willich 63 e.V.
Insgesamt hat der VSR rund 200 Mitglieder. Es gibt insgesamt gut 350 Personen, die im Rahmen des Vereins Sport ausüben. Das Ziel des Vereins ist es bis heute, behinderten und erkrankten Menschen Rehabilitationssport anzubieten, um ihren Krankheitszustand zu verbessern, zumindest aber zu stabilisieren.
Behinderten und Erkrankten
das Leben erleichtern
Unter der Leitung von besonders ausgebildeten Übungsleitern gibt es ein vielfältiges Angebot für Menschen mit neurologischen und psychologischen Indikationen, mit Erkrankungen des Bewegungsapparates, Herz- und Diabeteserkrankungen und auch Menschen mit einer geistigen Behinderung. Dazu besteht eine enge Kooperation mit der Lebenshilfe des Kreises Viersen. Und durch Veranstaltungen forciert der Verein die soziale Integration. Vorsitzende des Vereins waren Hans Strothotte, Gerhard Reinboth, Kurt Spee und seit 2008 Wolfgang Neumann.