Neersen Startschuss fürs Seniorenheim

Die DRK-Gremien haben für Bau und Betrieb einer Pflegeeinrichtung in Neersen endlich grünes Licht gegeben.

Neersen. Die gute Nachricht vom DRK-Landesverband leitete Bürgermeister Josef Heyes noch vom Krankenbett aus an die WZ-Redaktion weiter. „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass in unseren Gremien eine positive Entscheidung getroffen wurde!“, hatte ihn Vorstand Detlef Schmidt per E-Mail über den Bau und Betrieb einer Senioreneinrichtung in Neersen wissen lassen.

Neersen: Startschuss fürs Seniorenheim
Foto: Lübke

Den Beschluss fassten die DRK-Gesellschafterversammlung und das Präsidium der Betreuungsgesellschaft für soziale Einrichtungen, eine DRK-Tochter, einstimmig. Langzeitpflege, Kurzzeitpflege und Tagespflege (betrieben vom DRK-Kreisverband) sind vorgesehen.

Die Stimmung im Sozialausschuss, der in Neersen zeitgleich mit den DRK-Gremien tagte, war angespannt: „Können Sie sich vorstellen, das Thema den Bürgern ein bisschen unter den Nägeln brennt?“, fragte Thomas Brand (FDP) Ramin Feriduni von der DRK-Stabsstelle „Pflege- und Gesundheitsmanagement“. Der wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht definitiv, wie in Düsseldorf entschieden werden würde.

Die Betreuungsgesellschaft für soziale Einrichtungen soll auf der Basis eines noch abzuschließenden Erbpachtvertrages das Investment für das Heim in Angriff nehmen. Zuvor ist die Stadt am Zuge — sie muss das entsprechende Planungsrecht schaffen.

Viele Details waren im Vorfeld geklärt worden, einiges war auf Anregung des Sozialausschusses verändert worden. So soll die Tagespflege jetzt ins Erdgeschoss kommen, außerdem wird es — anders als ursprünglich vorgesehen — ein Café geben.

Dieter Lambertz, lange Zeit Vorsitzender des Sozialausschusses, zeigte sich erleichtert: „Seit Jahren wartet man in Neersen auf eine solche Einrichtung.“ „Wir freuen uns auf Sie und auf die Einrichtung“, erklärte Lambertz, der erfreut zur Kenntnis genommen hat, dass es auch einen Sinnesgarten geben wird.

DRK-Pressesprecher Thomas Braun geizte mit Details. Fest steht: Es wird zwischen Rothweg und Verresstraße, wo derzeit noch das frühere Pfarrzentrum „Die Brücke“ steht, das zwischenzeitlich als Kindertagesstätte genutzt wird, ein Pflegeheim geben mit einem speziellen Angebot für an Demenz erkrankte Senioren. Darüber hinaus werden Tages- und Kurzzeitpflegeplätze geschaffen. Die genauen Zahlen, wie viele Plätze von welcher Betreuungsform vorgesehen sind, konnte Braun noch nicht nennen. Fest steht auch noch nicht, wie viele Menschen in der zu errichtenden Pflegeheim einmal arbeiten werden.

Detlef Schmidt, Vorstand des DRK-Landesverbandes Nordrhein und Geschäftsführer der Gemeinnützigen Betreuungsgesellschaft für soziale Einrichtungen — sie ist für Bau und Betrieb der kompletten Einrichtung zuständig — sprach von einer „wirtschaftlichen Herausforderung“, zumal landes- und bundesgesetzliche Rahmenbedingungen nicht beeinflussbar seien: „Das Investment ist eingehend geprüft worden. Wir werden in Neersen ein hochattraktives Versorgungsangebot schaffen.“ Aus der Interessensbekundung sei ein „verbindliches Handlungskonzept“ geworden.

„Verzögerungen, die es gegeben hat, waren nicht durch uns zu verantworten“, erklärte Thomas Braun. Er hofft, dass die Umsetzung jetzt so schnell wie möglich erfolgt. „Wir fangen jetzt damit an, das Projekt weiter zu bearbeiten“, erklärte Architekt Harald Nürnberg (Königswinter).