St.Tönis/Mühlhausen: Alte Fahne ist wieder ein richtiges Schmuckstück

Der ganze Stolz der Hoteser Bruderschaft ist in der Abtei Mariendonk aufwändig restauriert worden.

St.Tönis/Mühlhausen. Die Herbstsonne strahlte zwar nicht mehr, als Brudermeister Guido Praas und Schriftführer Bernhard Hauser von der Hoteser St. Sebastianusschützenbruderschaft Benrad/St.Tönis an der Abtei Mariendonk vorfuhren. Doch die beiden Herren strahlten um so mehr. Dazu hatten sie guten Grund: In der Abtei war ihre aus dem Jahr 1926 stammende Bruderschaftsfahne wundervoll restauriert worden.

In der Paramentenstickerei der Benediktinerinnenabtei hatten die Ordensschwestern Martha, Petra und Irene in rund 90-stündiger Arbeit ein wahres Schmuckstück geschaffen. Originalgetreu müsse die Rückseite der Fahne restauriert werden, hatte die Mitgliederversammlung einer der ältesten Bruderschaften im Rheinland mit großer Mehrheit beschlossen. "Sie hat jetzt eine Renaissance erlebt. Die drei Ordensschwestern haben dies vorzüglich umgesetzt", lobten die beiden Schützenbrüder.

Schwester Petra erläuterte kurz die Vorgehensweise bei der Restaurierung. Die Konturen waren nachgezeichnet und auf Stoff gelegt worden. Baumwolle und Viskose wurde dafür verwendet. Das Stickmaterial der einen Quadratmeter großen Fahne bestand aus Seide, Baumwolle und Goldkordel. Auf der Fahne steht der Spruch: "Sicheres Auge, sichere Hand - und ein Herz für’s Vaterland." Ferner sind auf der Rückseite Gewehre, eine Zielscheibe und ein Raubvogel zu sehen.

Bereits 1989 war im damaligen Fahnenhaus von St. Tönis die Vorderseite mit einem Kostenaufwand von knapp 3000 Mark restauriert worden. Dabei wurde die bestickte Rückseite jedoch nur repariert. Die Mitgliederversammlung hatte sich nun dagegen ausgesprochen, die Fahne dem Zeitgeist anzupassen. Mitgeführt wurde sie seit 1927 bei 18 Schützenfesten, ebenso bei zahlreichen anderen Anlässen, wie Bundesschützenfesten, Feiertagen und bei Beerdigungen.