Neue Firma trotz Mc-Zahn-Pleite

Das System werde leicht geändert, bei "House of Dental" müssten die Franchise-Nehmer nur 15 statt 30 Prozent ihrer Honorare abtreten.

Willich. Werner Brandenbusch ist das reinste Stehauf-Männchen. Und hat offenbar gute Nerven. Seit Wochen ermittelt die Staatsanwaltschaft Wuppertal gegen den 56-Jährigen. Die von ihm gegründete Firma McZahn musste Ende September Insolvenz anmelden.

Er selbst war dort im Juni nach heftigen Vorstands-Querelen ausgeschieden - und jetzt meldet er sich mit einer Firmen-Neugründung zurück. "House of Dental" soll sie heißen, ihren Sitz in Willich-Münchheide haben und erneut "Zahnersatz zum Nulltarif" anbieten.

"Das Konzept ist immer noch gut, erst vor ein paar Tagen habe ich mit hoch zufriedenen Patienten gesprochen", erzählt der Mann aus Krefeld-Hüls. Daher wolle er weiterhin preiswerten und guten Zahnersatz aus China importieren. Zwei Zahnärzte seien im neuen Unternehmen schon dabei, mit vier weiteren verhandele er, sagt Brandenbusch. Das System werde leicht geändert, bei "House of Dental" müssten die Franchise-Nehmer nur 15 statt 30 Prozent ihrer Honorare abtreten. Den Zahnersatz-Import soll erneut seine Firma Silverline Dental übernehmen. Die hatte auch für McZahn gearbeitet.

An deren Pleite hätten einige Herren "mächtig gedreht", behauptet Brandenbusch. Erwartet er mit denen nun keinen erneuten Rechtsstreit um das Unternehmenskonzept und den Slogan "Zahnersatz zum Nulltarif"? "Nö. Andere machen so etwas ja auch", sagt Brandenbusch. Außerdem habe er dieses Konzept ja selbst mit entwickelt.

Ehemalige McZahn-Mitarbeiter sind nach WZ-Informationen angefragt worden, ob sie ins "House of Dental" wechseln wollen. "Da macht keiner mit, der Mann ist doch nicht seriös", sagt eine Insiderin. Sind auch McZahn-Ärzte wieder mit dabei? "Namen nennen wir erst nächste Woche", gibt sich Brandenbusch zugeknöpft.

Auf der Website von "House of Dental" wird die Otto-Brenner-Straße8a in Münchheide als neuer Firmensitz genannt. Die Büroräume dort stehen bislang aber leer. "Sie sind angemietet. Nächste Woche beginnen die Renovierungsarbeiten", versichert Brandenbusch.

Zum Stand der Ermittlungen gegen ihn und McZahn wegen des Verdachts der Urkundenfälschung und des Betrugs wollte er gestern nichts sagen: "Damit beschäftigen sich meine Anwälte." “ S.8