Tönisvorst: Dank Pflegedienst das Heim vermeiden

Maria Richter kann auf 20 erfolgreiche Jahre zurückblicken.

Tönisvorst. Das hätte sie nie gedacht: Als Maria Richter vor 20 Jahren ihren häuslichen Pflegedienst in St. Tönis eröffnete, wollte sie lediglich fünf ältere Menschen betreuen. "Es ging mir darum, ihnen ein Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Bis zuletzt." Denn ein Umzug ins Heim stellt für die meisten einen gravierenden Einschnitt dar, eine Aufgabe der Selbstständigkeit.

Das hätte die examinierte Krankenschwester alleine bewältigen können, auch neben dem Haushalt und den Kindern. Doch dann wurde 1995 die Pflegeversicherung eingeführt. "Und viele wollten die ganz kleinen Anbieter nicht", sagt sie. Weil ihr die Arbeit jedoch so viel Spaß gemacht hat, ist ihr Unternehmen gewachsen und hat heute 18 Mitarbeiter. "Darauf bin ich denn doch stolz", sagt sie im Rückblick.

Maria Richter hat sich zwei Jahre lang zur Leiterin für ambulante Dienste weitergebildet und den Beratungsschein gemacht. Damit kann sie im Sinne der Versicherer Angehörige und Patienten schulen, wie sie richtig mit den Einschränkungen der Patienten umgehen können, welche Hilfsmittel passend sind und wie man sie handhabt. Sie stellt auch Verbindungen zu anderen Dienstleistern wie Essen auf Rädern oder medizinischer Fußpflege her.

Besteht die Gefahr, dass die Patienten stürzen, arbeitet sie mit Vitakt Hausnotruf zusammen. Sie bekommen dann einen so genannten Funkfinger. Den tragen sie am Handgelenk oder an einer Kette um den Hals und können per Knopfdruck einen Alarm in der Notrufzentrale auslösen. "Der benachrichtigt dann die Angehörigen, Nachbarn oder uns, damit wir hinfahren und helfen können." Ohne diese Einrichtung wäre der Weg ins Heim oft unvermeidlich.

Um den Standard auch in Zukunft gewährleisten zu können, sorgt Richter für eine ständige Fortbildung ihrer Mitarbeiter. "Wir sind ein fest eingespieltes Team", sagt sie.