Tönisvorst: Umfrage - Freiberufler sind zufrieden

Die MIT befragte 200 Unternehmer zum Standort Tönisvorst.

Tönisvorst. Obgleich sich doch einige Unternehmen eine wirtschaftsfreundlichere Verwaltung wünschten, sind die Freiberufler im Großen und Ganzen mit der Infrastruktur und dem Branchenmix in Tönisvorst zufrieden. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von der Mittelstand- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) Tönisvorst durchgeführt wurde und deren Ergebnisse sie jetzt präsentierte.

Repräsentativ sind die Ergebnisse nicht. Wie der Leiter des entsprechenden MIT-Arbeitskreises, Bandik Lorenzen, mitteilte, seien etwa zweihundert Fragebogen versandt worden. Wie viele Bögen kamen zurück? "Die Rückläufe lagen zwischen zehn und zwanzig Prozent."

Nach den Handwerkern und dem Bereich des Handels und der Gastronomie wurden diesmal die Freiberufler befragt. "Unter dem Strich lagen die Gesamtergebnisse der drei Bereiche gar nicht so weit auseinander", sagte die MIT-Vorsitzende Elke Stiegen. Bei der Umfrage zur Standortqualität gaben 38 Prozent der befragten Freiberufler, darunter Rechtsanwälte und Architekten, die Gesamtnote "gut", 35 Prozent hielten die Voraussetzungen für "verbesserungswürdig", elf Prozent für "schlecht". 16 Prozent kreuzten die Rubrik "unwichtig" an.

Über drei Viertel der Befragten bezeichnete die Informations- und Kommunikations-Infrastruktur als gut, in etwa genauso viel waren mit der Erreichbarkeit und den Öffnungszeiten der Behörden sehr zufrieden. Hingegen monierten über 42 Prozent die fehlende Chancengerechtigkeit bei der städtischen Auftragsvergabe. Andere Notizen: die Grundsteuer und die Müllgebühren seien viel zu hoch.

"Eventuell starten wir noch eine vierte Umfrage, dann für das produzierende Gewerbe", kündigte Bandik Lorenzen an.

Bei der MIT-Veranstaltung sprach Thomas Lengwenings, Leiter des Gewerbe- und Finanzkundencenters bei der Sparkasse Krefeld, zum Thema "Kreditklemme". Zu einer Änderung der Vergabepolitik sei es nicht gekommen. Lengwenings sagte, dass die Sparkasse ein eigenes Konjunkturprogramm mit insgesamt 68 Millionen Euro aufgelegt habe. 900 Darlehen seien hieraus mit der Gesamtsumme von 23 Millionen Euro bewilligt worden, davon 13 Millionen für den Mittelstand und die Wirtschaft.

Auch bei den Halbjahreszahlen könne von einer Kreditklemme keine Rede sein: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 stiegen die privaten Darlehen um 22 Prozent, die Kredite für die Unternehmen gar um über 40 Prozent. "Wir sind allerdings lange noch nicht an Schmitz Backes vorbei", so der Experte. Man werde die Auswirkungen der Finanzkrise vor allem im kommenden Jahr noch zu spüren bekommen.