St. Tönis: Überweg wird entschärft

Schilder und Markierungen sollen künftig auf die Gefahrstelle an der Vorster Straße hinweisen.

St. Tönis. Die Autofahrerin hat keine Chance - als plötzlich eine Radfahrerin unmittelbar in einer Kurve auf der Vorster Straße auftaucht, bremst sie mit voller Kraft. Doch es ist zu spät, ihr Auto erfasst die Schülerin, schleudert sie vom Fahrrad zu Boden. Karoline hat Glück im Unglück: Neben einer schweren Gehirnerschütterung trägt sie nur Schürfwunden im Gesicht und Prellungen am ganzen Körper davon. Ärzte und Polizei sagen später, dass sie großes Glück gehabt habe, diesen Unfall überlebt zu haben.

Der Zusammenstoß, der sich Ende September auf der Vorster Straße in Höhe der Straße "Am Schluff" ereignete, ist der zweite schwere Unfall zwischen einem Radfahrer und einem Pkw in den vergangenen zwei Jahren. Autofahrer, die aus Richtung "Zur Alten Weberei" in Richtung Düsseldorfer Straße unterwegs sind, sehen querende Radfahrer und Fußgänger erst zu spät.

Und wer die Straße überqueren möchte, muss sich bis zur Fahrbahnmitte vorwagen, um erkennen zu können, ob ein Auto herannaht. Im Zweifelsfall ist es dann jedoch schon zu spät. Zudem suggeriert eine Verkehrsinsel, dass die Straße an dieser Stelle ohne Probleme überquert werden kann.

Dieser gefährliche Überweg soll nun entschärft werden. Darauf konnten sich die Polizei, das Ordnungsamt und die Anwohner am Montag bei einem ersten Ortstermin einigen. Als erstes soll das Schild, das Autofahrer vor kreuzenden Radfahrern warnt, besser sichtbar gemacht werden. "Wir versetzen es weiter nach vorne, so dass die Autofahrer frühzeitig auf den Gefahrenpunkt hingewiesen werden", sagt Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten.

Zum anderen sollen Querlinien, die vor dem Überweg auf die Fahrbahn aufgebracht werden, die Aufmerksamkeit der Autofahrer erhöhen. "Aber wir müssen auch die Fahrradfahrer dazu bekommen, sich dem Bereich des Überweges nur vorsichtig zu nähern", sagt Schouten. Ein Schild soll künftig zum Absteigen auffordern.

Eine weiterer Wunsch der Anwohner könnte ebenso bald in die Tat umgesetzt werden. "Wir müssen noch das Sichtdreieck auswerten, doch so, wie es bisher aussieht, wird an der Stelle wohl demnächst Tempo 30 gelten", sagt Schouten. Bis zu 1500 Euro werden die sofort realisierbaren Sicherheits-Maßnahmen kosten.

Während die meisten Anwohner mit der schnellen Hilfe zufrieden sind, gehen die Maßnahmen anderen jedoch nicht weit genug. Sie raten ihren Kindern, die Straße an einer anderen Stelle zu überqueren und nicht die Verkehrsinsel zu nutzen. Sie hätten gerne eine Fußgänger-Bedarfsampel. "Diese können wir aber nicht sofort anbringen", sagt Schouten.