Tönisvorst: Vorreiter in der Seniorenpflege

Das Seniorenhaus des Antoniuszentrums ist die zweite stationäre Einrichtung in Deutschland, die nach einem neuen Standart geprüft wurde.

<strong>Tönisvorst. KTQ, das bedeutet "Kooperation für Transparenz und Qualität". Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich ein spezielles Qualitäts-Management für Einrichtungen im Gesundheitswesen. Diesem hat sich jetzt auch das Seniorenhaus der Antoniuszentrum unterworfen. In einer wichtigen Vorreiterrolle: Es warbundesweit erst die zweite stationäre von insgesamt 12000 Pflegeeinrichtungen, die die entsprechende Urkunde bekommen hat.

Die Motive, sich dem zeit- und kostenintensiven Verfahren zu unterziehen, kommen aus zwei Richtungen. Zum einen verlangt der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK), der die Einrichtungen prüft, so ein Qualitätsmanagement. Zum anderen sind Unzulänglichkeiten menschlich.

"Davon auszugehen, "dass alles hundertprozentig stimmt, ist eine Illusion", formuliert es Klaus Becker, der Geschäftsführer des Antoniuszentrums. "Wenn alles gut ist, merkt das niemand", sagt Jutta Hartmann, Leiterin des Seniorenhauses und des dortigen Pflegedienstes, "wenn nicht, dannwird das überall breit getreten."

Also müssen Verbesserungspotenziale erkannt und umgesetzt, Kontrollmechanismen eingebaut werden. Das erfordert Beharrlichkeit, muss Bestandteil der alltäglichen Arbeit werden und nachvollziehbar, also transparent sein. "Wir beschäftigen uns seit 2005 damit", sagt Hartmann.

Das erfordert einen bürokratischen Mehraufwand von allen 150 Mitarbeitern des Heimes, die mit diesen Prozessen bis ins Kleinste vertraut sein müssen. "Damit das nicht zu Lasten der persönlichen Zuwendung geht, sind absolut effiziente Arbeitsabläufe nötig", sagt Hartmann.

Ob die gesteckten Ziele auch erreicht wurden, überprüfte eine Kommission, die aus Bayern und aus Baden-Württemberg kam. "Es ist vorgeschrieben, dass die nichts mit uns zu tun haben dürfen", berichtet Becker. Er berichtet über die Befragungen: "Das ging über den Heimbeirat und den Betriebsrat. Die Übereinstimmung war sehr groß", schildert er zufrieden.