Aktion: Wo Handwerkern der Schuh drückt

Die MIT starten mit einer Befragung verschiedener Berufsgruppen und Unternehmen.

Tönisvorst. Wo drückt Tönisvorster Unternehmen der Schuh? Das fragt sich die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Tönisvorster CDU. Und, um eine Antwort zu bekommen, fragt sie nach. Sie startet deshalb demnächst eine große Fragebogenaktion. Begonnen wird mit den Handwerkern der Stadt.

In den nächsten Tagen werden 225 selbstständige Handwerker in Tönisvorst angeschrieben. Sie erhalten einen einseitigen Fragebogen, den sie bis zum Monatsende ausgefüllt zurücksenden können. "Wir möchten genau wissen, wie es allen Gewerbetreibenden und Firmen geht und wo Ihnen der Schuh drückt", erläutert Daniel Slomka, Vorsitzender der MIT. "Also sprechen wir auch alle direkt an und geben ihnen die Gelegenheit, sich zu äußern".

Gefragt wird unter anderem nach der Zufriedenheit mit der Infrastruktur, den kommunalen Leistungen und Kosten sowie allgemeinen Angeboten in der Stadt. Die Rückmeldungen werden Anfang April anonym ausgewertet und danach im Rahmen einer Veranstaltung veröffentlicht.

Eine Unternehmer-Anhörung soll den ersten Teil der Befragung dann abschließen. "Hier können zuerst die Handwerker, später dann auch andere Berufszweige, Ihre Sorgen und Nöte nach Möglichkeit mit Politik und Stadtverwaltung persönlich besprechen", kündigt Maik Giesen, stellvertretender Vorsitzender der MIT, an.

Als erste Berufsgruppe habe man sich gezielt die Handwerker ausgesucht, weil aus Sicht der MIT das Handwerk in Deutschland nicht den Stellenwert habe, den es verdiene. Außerdem hält die Mittelstandsvereinigung das Ausschreibungsverfahren der Verwaltung bei Bau- und Renovierungsprojekten der Stadt Tönisvorst für verbesserungswürdig. Kleine und mittelgroße Handwerksbetriebe aus der Region erhielten viel zu selten öffentliche Aufträge.

Bevor die MIT aber Verbesserungsvorschläge machen möchte, will sie sich erst bei den Betroffenen selbst kundig machen. "Was in der Politik oft vergessen wird, ist für uns die Grundregel: Erst informieren und dann reden. Dieses Prinzip werden wir später auch bei den anderen Berufszweigen umsetzen", so Slomka.

Schon jetzt kündigt die Mittelstandsvereinigung an, die Befragung anschließend auch beim Tönisvorster Einzelhandel, der Gastronomie, den Industriefirmen und allen anderen selbstständigen Gewerbetreibenden durchzuführen.