Viel Glas für den alten Riesen

Denkmal: Die Pläne für den Wasserturm im Stahlwerk Becker werden konkret. Die Firma Paschertz hat Bauantrag gestellt.

Willich. Was passiert mit dem Wahrzeichen des Stahlwerks Becker, dem alten Wasserturm? Der 34-Meter-Riese prägt das ganze Gebiet und steht unter Denkmalschutz - daher war es für die Stadt nicht so ganz einfach, dieses Gebäude zu vermarkten. Im Dezember 2007 konnte die Grundstücksgesellschaft endlich mitteilen, dass sich auch für dieses Gebäude ein Interessent gefunden hatte - noch dazu einer aus Willich: Die W. Paschertz Grundstücks GmbH hat den Turm und das umliegende Areal gekauft.

Mittlerweile ist das formale Verfahren, das vor dem Umbaubeginn notwendig ist, einen ganzen Schritt weiter: "Mit dem Denkmalamt ist alles abgestimmt, die Verhandlungen verliefen ganz problemlos", erklärt Geschäftsführer Christian Paschertz. Jetzt habe man auch den Bauantrag bei der Stadt gestellt.

Paschertz’ Planungen sehen eine Kombination des alten Gebäudes mit einem modernen Komplex vor: Der Turm wird saniert und ausgebaut, daneben entsteht ein dreistöckiges Bürogebäude. Auf der gegenüberliegenden Seite baut das Unternehmen einen achtstöckigen "Versorgungsturm" mit Aufzug und Treppenhaus. Vier Querspangen in unterschiedlichen Höhen ermöglichen von dort Zugänge zu dem historischen Komplex.

Im Wasserturm sind Büro-Räume vorgesehen, auf der siebten und achten Etage entsteht ein Konferenzzentrum mit bis zu 130 Quadratmetern Seminarräume. Im Erdgeschoss wird ein Café eingerichtet, das auch für die Mitarbeiter in den umliegenden Firmen geöffnet ist. Auch die Zusage, dass auf dem Dach des Versorgungsturms eine Dachterrasse eingerichtet werden kann, liegt vor.

Insgesamt wird das Unternehmen eine Fläche von 2199Quadratmeter entwickeln, die als Mietflächen für Unternehmer und Selbstständige auf den Markt gebracht werden. Paschertz rechnet damit, dass der Umbau im Frühjahr 2009 beginnen kann. "Für uns als Willicher Unternehmen ist es auch eine Prestigefrage, hier etwas entstehen zu lassen, das in den historischen Rahmen passt. Der Verkauf hat für Aufsehen gesorgt, er hat vielleicht auch zu Folgekäufen geführt", sieht Paschertz sich in der Pflicht.

Positiv seien auch die ganzen Verhandlungen mit der Stadt verlaufen, so dass der Verkauf reibungslos funktionieren konnte, betont er.