Stühle fürs Seniorenhaus

Spende: Die Tönisvorster stehen hinter ihrem Krankenhaus. 15000 Euro haben sie dafür im Vorjahr gespendet.

Tönisvorst. Erinnern Sie sich noch: Vor zehn Jahren gründeten einige Tönisvorster das "Aktionskomitee pro Krankenhaus", denn die Schließung der kleinen Klinik drohte. Über Monate wurde für deren Erhalt gekämpft - am Ende erfolgreich. Und bis heute stimmt ein Satz, den gestern Armin Ogilvie aussprach: "Die Bevölkerung steht hinter dem Haus."

Ogilvie redete nicht ins Blaue hinein: Im Blick hatte der Vorsitzende vielmehr die rund 300 Einzelspenden, die im vergangenen Jahr beim Förderverein des Antoniuszentrums und des Notarztsystems eingegangen sind. Was mit dem Geld gemacht wird, erläuterte gestern der Vorstand.

Da wäre zum Beispiel der Therapiestuhl. Den hat der Förderverein von den Spendengeldern 2007 angeschafft. Jetzt hilft er im Seniorenhaus, bettlägrige Patienten zu transportieren. "Die könnten sonst an keiner Veranstaltung mehr teilnehmen", sagt Jutta Hartmann, Leiterin des Heims. 30der 162Bewohner sind Aspiranten auf so einen Stuhl, sechs hat das Haus, zwei davon aus der jetzigen Spende des Fördervereins.

Darüber hinaus hat der Förderverein dem Seniorenhaus auch zwei Lifter und eine Sitzwaage zugesagt. "Eine Sitzwaage ist sehr wichtig für uns", erklärt Hartmann. "Viele unserer Bewohner können eine normale Personenwaage aufgrund ihres körperlichen Zustands nicht mehr benutzen." Die Lifter erleichtere den Mitarbeitern die Arbeit.

Auch die Geriatrie wurde bedacht. "Unsere Rehabilitationsabteilung bekommt keine Gelder vom Land und der Tagessatz, den wir von den Krankenkassen pro Patient erhalten, ist sehr gering", erzählt Dr. Friedhelm Caspers. Deswegen freut er sich umso mehr über das neue elektronische Messgerät zur Beurteilung des Ernährungszustandes der Patienten.

Gerade die älteren Patienten, so Caspers, seien nach einer Krankheit in einem überaus schlechten Ernährungszustand. Grund dafür sei der Stoffwechsel. Dieser müsse in einer Therapie langsam wieder aufgebaut werden. Mit dem neuen Gerät können Muskulatur, Wasser- und Fettgehalt des Körpers exakter bestimmt werden.

Aber nicht nur das Seniorenhaus unterstützt der Förderverein, sondern auch die Chirurgie. Sie erhält einen Knotenschieber. Der hilft bei Operationen unter der geschlossenen Bauchdecke, die Fäden zu verknoten. "Das ist eine sehr anspruchsvolle Technik", bestätigt Dr. Gerd Josef Schillings.

Maik Giesen, Schatzmeister des Fördervereins, freut sich über die gute Bilanz. "Wir hatten 2006 einen großen Spendenaufruf, 10000 Euro kamen damals zusammen." 2007, beim kleinen Aufruf, konnten 15000 Euro gesammelt werden.