Kirche: Tönisvorst und Kempen gemeinsam

Auch zwei Willicher Pfarreien fusionieren.

Tönisvorst/Willich. Es wird eine Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) zwischen den katholischen Kirchen in Tönisvorst (St.Cornelius und St.Godehard) und Kempen (St. Marien, St. Josef, Christ-König und St. Hubert) geben. Das verkündete gestern der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff, nachdem zuvor der Priesterrat getagt hatte.

Allerdings scheint noch nicht ganz sicher zu sein, ob nun Frieden in der Diskussion um die GdG eintritt. Denn in Kempen kommt es außerdem zur Fusion zwischen den drei Pfarreien St. Marien, St.Josef und Christ-König.

Der St. Töniser Pfarrgemeinderatsvorsitzende ist mit der getroffenen Entscheidung aus Aachen nicht besonders glücklich. "Es kommt nun ein unangenehmes Geschmäckle durch die Zwangsfusionen rein." Er hofft, dass die Propstei St.Marien, die sich als einzige der Kempener und Tönisvorster Gemeinden im Vorhinein gegen die sechser GdG aussprach, nun mit den übrigen zusammenarbeiten wird und sich der Entscheidung fügt. Auch der Kempener Propst Thomas Eicker sieht die Fusions-GdG skeptisch, da ab Juni St.Tönis seinen Pfarrer Beenen verliert.

In Vorst ist man mit der Entscheidung zufrieden. Sie entspreche dem, was in der Stellungnahme an den Bischof stand, die bis Ende Februar eingereicht werden musste. Darin hatte sich St.Godehard (3950 Katholiken) für eine GdG-Lösung Kempen-Tönisvorst ausgesprochen. Bis auf die Propstei St. Marien waren auch alle anderen Gemeinden dafür. "Wir wissen zwar, dass jetzt ein riesiger Berg Arbeit auf uns zu kommen wird, aber dem stellen wir uns gerne", sagt Georg Mauer vom Kirchenvorstand.

Thomas Meyer sieht die Angelegenheit skeptischer - vor allem mit Blick auf St.Marien. "Ich hoffe, dass die Propstei jetzt mitarbeitet und sich der Entscheidung fügt", so Meyer mit Blick darauf, dass die Kempener Hauptpfarre bisher gegen die GdG mit Tönisvorst war.

Der Kempener Propst Thomas Eicker sieht die GdG mit Tönisvorst weiter skeptisch: "St. Tönis verliert ab Juni seiner Pfarrer Beenen - wer weiß, ob und wann diese Stelle wieder besetzt wird?" Er befürchtet, dass die beiden Kempener Geistlichen künftig den Blick stärker Richtung Nachbargemeinde lenken müssen.

Neben der Fusion in Kempen wurden vom Bischoff 125 weitere Pfarr-Zusammenlegungen angekündigt. Darunter auch zwei Willicher. "Naheliegend" war aus Sicht von Paul Schrömbges vom Willicher Kirchenvorstand der Gemeinde St.Katharina (9088 Katholiken) die Fusion mit der Pfarrvikarie St.Mariä Rosenkranz (1069). Denn schon seit vielen Jahren teilt man sich einen Pfarrer (falls vorhanden), einen Organisten, einen Kirchenchor. Doch es gibt auch klare Trennungen: Beide Pfarren haben zum Beispiel einen eigenen Kirchenvorstand und eigenen Pfarrgemeinderat. Und vor allem haben sie ein getrenntes Vermögen. Das wird jetzt zusammengeführt.