Grundschul-Garde tanzt Polka

Comenius-Projekt: Jungen und Mädchen der Hülser Straße lernen Tänze aus fünf Ländern kennen.

St. Tönis. "Die Kinder sollen unsere Partnerländer besser kennenlernen", erklärt Willi Kamp, der Schulleiter der St. Töniser Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Hülser Straße das Comenius-Projekt. Seit zwei Jahren arbeitet die GGS mit Schulen aus Norwegen, Tschechien, England und der Slowakei unter dem Motto "Am Erbe festhalten" eng zusammen. Kamp: "Wir erstellen in Projekttagen Arbeiten, die wir unseren Partnerschulen schicken, damit die Kinder mehr über die verschiedenen Länder erfahren."

Das Thema 2008 sind landestypische Tänze. Die Schüler der GGS haben einen rheinischen Gardetanz einstudiert und ein Video in die verschiedenen Länder geschickt. Zum Dank haben sie aus Tschechien eine Polka bekommen, die eine Gruppe nun aufführen darf. "Der Tanz ist gar nicht schwer", verrät Pia, sieben Jahre. "Unsere T-Shirts mit der Fahne darauf haben wir auch selber bemalt." Eine andere Gruppe führt einen Tanz aus England auf. Da sie keine Musik bekommen hat, singt sie ein englisches Kinderlied dazu.

"Wir haben 18 Gruppen aus jeweils 15 bis 20 Schülern gebildet", sagt Kamp. "Jede Gruppe hat ein anderes Thema bekommen". Mit Unterstützung der Erzieherinnen der Offenen Ganztagsschule und den Grundschullehrern konnten die Projekte dann umgesetzt werden.

Die Kinder, die keinen Tanz aufführen, haben gebastelt - englische Ritterhelme, norwegische Drachenschiffe und als Papierbuch gebundene Trollgeschichten, slowakische Handwerkskunst aus Nägeln und Draht und viele Bilder von allen Ländern. "Nach der Tanzaufführung gibt es landestypische Leckerbissen", so Kamp. Die Koch-AG hat Prager Kartoffelsuppe und tschechische Palatschinkenfüllungen selbst gemacht.

Für die Schüler der GGS ist das Comenius-Projekt eine spannende Sache. "Es macht Spaß, etwas aus anderen Ländern zu lernen", findet die achtjährige Jil, die den tschechischen Tanz vorgeführt hat. "Ich würde das gerne öfter machen."