Stadtgeflüster: Wettlauf um die gelbe Tonne

In einem Viertel in St.Tönis haben gleich zwei Müllwagen die gelben Behälter geleert.

<strong>Willich/Tönisvorst. Grüner Punkt und gelbe Tonne sorgen immer mal wieder für Gesprächsstoff unter den Bürgern. Die fragen sich alle zwei Wochen, wann geleert wird, seitdem die Abfuhr bei der Firma HML angesiedelt ist. Jüngst wurde unter anderem im Bereich Berliner Straße, Haferkamp geleert. Dabei herrschte ein reger Wettbewerb zwischen zwei grünen Fahrzeugen und deren Personal darum, wer auf welcher Straße und auf welcher Straßenseite tätig werden sollte. Zeitweilig behinderten sich die Fahrzeuge untereinander. Auf dem Haferkamp wurden erst die Tonnen eines Wendehammers geleert. Dann ging es zurück zum Beginn der Straße, von da setzte man an, nur die Tonnen der rechten Seite ab Haus Nr. 1 zu leeren. Die anderen blieben stehen. Die wurden schließlich nach einiger Zeit auch auf der linken Seite geleert. Und da beim Personal offenbar nicht klar war, welcher Müllwagen für welche Straßenseite zuständig sein sollte, hielt ein HML-Mitarbeiter die noch zu leerende Tonne gleich mit beiden Händen fest, bis "sein" Fahrzeug vorgezogen hatte. Der andere Müllwagen drehte daraufhin in die Oststraße ab.

Dreimal Blumen für die Siegerin

Ein wenig zerstreut war offenkundig Willichs Bürgermeister Josef Heyes, als er jüngst die Sportler des Jahres ehrte. Siegerin wurde die 16-jährige Sabine Struve, die sich über gleich drei Blumensträuße aus seiner Hand freuen durfte. Warum gleich drei? Nun, Heyes hatte vergessen, die Zweit- und Drittplatzierten zur Siegerehrung aufzurufen - und so wurden deren Blumen gleich an die Anrather Judo-Sportlerin verteilt. Da einige helfende Hände dem Bürgermeister zur Seite standen, sollen die bunten Sträuße am Ende aber richtig platziert worden sein.

Viel Spaß hatten die Mitglieder der MIT bei der Betriebsbesichtigung des Tomatenanbaubetriebes Carsten Knodt. Aus hygienischen Gründen mussten alle Besucher mit den Schuhen über eine Reinigungmatte laufen und blaue Handschuhe anziehen. Regine Bormann, Annette Hegger, Luise Fruhen, Daniel Slomka, Maik Giesen und Bandik Lorenzen zeigten stolz ihre blauen Handschuhe. Die neue Blue Man Group der Schwarzen.

Noch gesucht wird offenkundig nach einem Standort für das Postrad, das Bürgermeister Josef Heyes während der Willicher Sportlerehrung geschenkt worden war. Denn zumindest bis zum Wochenende stand der gelbe Drahtesel nach wie vor in der Frantzen-Halle.

Glück im Unglück hatte Marianne Bieniek aus Willich, als sie jüngst mit Bekannten von einem Ausflug nach Schloss Dyck zurückkehrte. Irritiert war sie bereits, als sie auf der Landstraße zwischen Korschenbroich und Schiefbahn von anderen Autofahrern merkwürdige Zeichen bekam. Beim Blick in den Rückspiegel sah sie auch, warum: Blaue Nebelwolken steigen aus dem Hinterteil ihres Fahrzeugs empor. Mit Müh’ und Not erreichten die Willicherin und ihre Mitfahrer die Stadtgrenze - wo gleich an der ersten Ampel aber Blaulicht blinkte: Ein Unfall war dort passiert. Beim Anblick der blauen Wolken eilten gleich freundliche Feuerwehrleute und Polizisten herbei, die nach gründlicher Inspektion den Rat gaben, den Wagen besser stehen zu lassen. So hatten die Ausflügler Zeit, noch den rot leuchtenden Sonnenuntergang bei Schiefbahn zu bestaunen.

Gut, bis zum Jahr 2010 ist noch ein wenig Zeit. Aber große Ereignisse wollen lange im Voraus geplant werden. Vor allem, wenn bedeutende Ehrengäste erwartet werden. Das ist in Anrath nicht anders. Dort steht die 1000-Jahr-Feier ins Haus, die vor allem aus kirchlicher Sicht gut vorbereitet worden ist. Sein Kommen schon fest zugesagt haben soll dabei der Kölner Kardinal Joachim Meisner. Und auch der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff wird zu einer anderen Gelegenheit in der St.Johannes-Kirche erwartet.

Ziemlich, äh, lebendig muss wohl zuletzt die Fraktionssitzung der Tönisvorster CDU im Ratssaal an der Hochstraße verlaufen sein. Denn bis ins Treppenhaus war ein Wortgefecht zwischen Fraktionschef Horst von Brechan und seiner Ratskollegin Luise Fruhen zu vernehmen. Mitglieder von zwei anderen Fraktionen, die gleichzeitig Sitzung hatten, fühlten sich reichlich irritiert vom christdemokratischen Temperament. Und dem Vernehmen nach soll der Streit anschließend sogar noch auf dem Parkplatz weiter geführt worden sein. Anlass? Die Aktion "Saubere Landschaft", für die die Fraktion gerne verantwortlich zeichnet.

Neben dem neuen Parkplatz zwischen Ringstraße und "Alter Graben" präsentieren sich die rückwärtigen Grundstücke der Hochstraße in einem desolaten Zustand. Eine vor einiger Zeit ins Auge gefasste Bebauung war dort nicht zustande gekommen. Sehr unschön sieht derzeit auf einem Grundstück am "Alter Graben" die Ablagerung von Sperrmüll aus. Bereits im Vormonat hat da jemand unter anderem eine alte Matratze entsorgen wollen. Der Unrat ist aber bis heute nicht bei einer Sperrmüllabfuhr entsorgt worden. Einer Attraktivitätssteigerung des Stadtkerns ist das sicherlich nicht förderlich.