Tönisvorst Tönisvorster CDU will verlorenes Vertrauen zurückgewinnen
Zwei Stunden dauerte die Aussprache innerhalb der Fraktion.
Tönisvorst. „Die tollen Tage sind vorbei.“ Damit meint der Tönisvorster CDU-Fraktions-Chef Helmut Drüggen nicht den Karneval, obwohl der manchmal eine ziemliche Nähe zur Politik hat. Nein, Helmut Drüggen blickt auf das in der CDU angerichtete Chaos. Weswegen sich die Fraktion am Donnerstagabend zusammengesetzt und zu einer zweistündigen Aussprache getroffen hat.
Einzelheiten dazu teilt die Fraktion per Pressemitteilung mit. Persönlich war niemand zu erreichen. Wichtigstes Ergebnis: Helmut Drüggen ging voran und räumte eine ganze Reihe von Fehlern ein. „In den letzten Tagen haben wir den Wählerauftrag nicht erfüllt.“ Das gelte auch für ihn persönlich, so der Fraktions-Chef. Nach der Wahl von Christian Rütten zum Fraktions-Vize sei sein (Drüggens) Rücktritt als Vize des Stadtverbandes wohl eine „Überreaktion“ gewesen: „Ich hätte es besser eine Nacht überschlafen, um dann einen Weg zu suchen, um einen geräuschloseren und emotionsloseren Weg für einen Rückzug aus dem geschäftsführenden Parteivorstand zu suchen.“ Er sei enttäuscht gewesen.
Schließlich, und hier räumt Drüggen erneut Fehler ein, sei die Kandidatur zweier und mehrerer Personen für ein politisches Amt ein völlig normaler Vorgang, „ja, im demokratischen Sinn, sogar ein gewünschter Vorgang“.
Gleich von mehreren Seiten wurde bei der rund zweistündigen Aussprache betont, dass es zu „keinem Zeitpunkt ein Ränkespiel, angeführt von Ex-Partei-Chef Alexander Decher, gegen Drüggen gegeben“ habe. Woraus folge: Die Kommunikation untereinander müsse besser und klarer werden.
Ähnlich argumentierte Fraktions-Vize Andreas Hamacher: „Da ist Vertrauen zerstört worden, was wir mühsam wieder aufbauen müssen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Tenor des Abends, so heißt es in der Presseerklärung: Man müsse sich zusammenraufen, um seriös und zielorientiert die Probleme der Menschen in Tönisvorst zu lösen. Die Fraktion sei handlungsfähig. Und so fällt das Ende der Pressemitteilung dann schon fast philosophisch aus: „Die Fastenzeit dient bekanntlich nach christlicher Lehre der inneren Reinigung und des Neuanfangs.“ Gleiches habe sich die Fraktion verordnet.
Eines sickerte am Rande dann aber doch durch: Es soll viel auf die Medien geschimpft worden sein. Ihnen soll mindestens eine Mitverantwortung an der misslichen Situation zugeschrieben worden sein. Versuche der Redaktion, über die Aussprache ins Gespräch zu kommen, endeten mit dem Verweis auf die Presse-Erklärung.