Tönisvorst Fliegen bei der CDU-Fraktion die Fetzen?

Die Verhältnisse im Stadtverband der Partei sieht der kommissarische Vorsitzende Marcus Optendrenk als geordnet an.

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Tönisvorst. Die Partei ist auf dem richtigen Weg und uneingeschränkt arbeitsfähig. Bei der Fraktion beginnt jetzt die Aufarbeitung der jüngsten Ereignisse. Das ist die Botschaft vom kommissarischen Tönisvorster CDU-Parteichef Marcus Optendrenk, der gleichzeitig Kreisvorsitzender und Landtagabgeordneter ist. Er versucht derzeit, die Union zu stabilisieren, nachdem Parteichef Alexander Decher und zwei Vize-Vorsitzende (Helmut Drüggen und Anja Lambertz-Müller) zurückgetreten waren (die WZ berichtete).

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Wie die Aufarbeitung der Fraktion konkret aussieht, wird sich erstmals zeigen. Auf Antrag des ehemaligen Partei-Vorsitzenden Michael Schütte ist für den Donnerstagabend eine Sondersitzung anberaumt. Nur die Ratsmitglieder sind geladen, es geht um eine Aussprache — heißt es. Es könnte sein, dass bei dieser Gelegenheit mächtig die Fetzen fliegen und dass maschinenweise schmutzige Wäsche gewaschen wird. Und deshalb halten es auch Insider für möglich, dass Fraktions-Chef Helmut Drüggen die Vertrauensfrage stellt. Und dann könnte es am Ende des Tages geschehen, dass auch die Fraktion keinen Vorsitzenden mehr hat.

„Ich sehe dafür keine Anzeichen“, sagt Drüggen auf Nachfrage der WZ. Es sei Konsens gewesen, eine Aussprache abzuhalten. „Jeder hat seinen eigenen Weg und jeder hat natürlich auch ein Anrecht darauf“, sagt Drüggen, der sich ansonsten sehr bedeckt hält. Er hofft, dass sich die Aufregung legt. Wer aber sollte ihn beerben? Drüggen schweigt. Von anderer Stelle war zu hören, dass sich Andreas Hamacher für den Posten als Fraktions-Chef interessiert.

Beim Stadtverband mit Marcus Optendrenk an der Spitze sieht man der Veranstaltung gelassen entgegen. „Ich sehe für mich die Aufgabe, die Partei zu führen, nicht die Fraktion“, sagt der Landtagsabgeordnete. Die Ursache der derzeitigen Unruhe liege ja auch nicht bei der Partei, auch wenn die natürlich durch die Rücktritte am meisten betroffen war.

„Wir sind arbeitsfähig und erledigen die Arbeit, die für die CDU Tönisvorst anfällt“, erklärt Optendrenk. Es gebe keinen erhöhten Zeitdruck, einen neuen Vorsitzenden zu wählen. „Wir werden in Ruhe Menschen suchen, die sich zur Wahl stellen“, sagt Optendrenk. Richtung Fraktion erklärt er, dass diese sich jetzt mit dem Geschehenen beschäftigten werde.