Umweltprojekt in St. Tönis: Schritte für ein prima Klima

21 Klimaschützer der kath. Grundschule St. Tönis haben grüne Meilen gesammelt.

St. Tönis. Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag: Für jeden Schultag der Woche hat Tobias zwei verklebt - Sticker mit Fahrrad-Logo oder zwei nackten Füßen, je nachdem, mit welchem Verkehrsmittel (oder auf welchen Sohlen) er an diesem Tag gerade die Schule angesteuert hat. Kein einziges Stickerfeld auf seiner aufklappbaren Wochenkarte ist frei geblieben. Sogar am Wochenende hat er Mitfahrgelegenheiten ausgelassen und Wege zum Sport oder Touren durch die Gegend im Fahrradsattel zurückgelegt. So vorbildlich wie Tobias waren (und sind) auch Saskia, Davor, Sarah, Tim, Sven und wie sie alle heißen, die 13 Jungen und acht Mädchen aus Klasse 2c um Helmut Schmitz, Lehrer an der katholischen Grundschule St. Tönis. Er hatte die Idee, seine Klasse - eingebettet in die aktuellen Themen des Sach- und Kunst-Unterrichts - an einem internationalen Klima-Projekt teilnehmen zu lassen.

"Wenn viele kleine Leute viele kleine Schritte tun, können sie das Gesicht der Welt verändern." Motto der Klimaschützer aus Klasse 2c und Lehrer Helmut Schmitz, kath. Grundschule in St. Tönis.

Das Klima-Bündnis hat Erzieher und Lehrer aufgerufen, sich an der so genannten "Kindermeilen-Kampagne" zu beteiligen. Motto für 2007: "Gemeinsam um die Eine Welt". Dazu sammeln Kinder grüne Meilen, das heißt, sie legen Wege auf umweltfreundliche Weise zurück. Also auf dem Rad, mit dem Roller, auf Inlinern oder Skateboards, zu Fuß oder mit dem Bus, aber unter keinen Umständen mit dem Auto. "Meine Mutter hat sich gefreut, dass wir was für die Umwelt machen", sagt Saskia. "Ja, und meine Mutter war erstaunt, dass ich trotz Regens zu Fuß gegangen bin", erzählt Tim. "Leider hatten wir uns eine ziemlich verregnete Wochen ausgesucht", sagt Helmut Schmitz. Das habe die Kinder - aber auch deren Eltern - manches Mal auf die Probe gestellt. Sven nickt: "Ich hätte mir einen Anorak gewünscht." Obwohl das Wetter die kleinen Klimaschützer aus St. Tönis und Vorst herausgefordert hat: Sie hielten durch und sammelten gemeinsam 218 grüne Meilen. Ihr Meilenkonto wird nun bis zum 16. November an die Zentrale in Frankfurt geschickt, dort mit den Meilen aller teilnehmenden Kommunen addiert und als Gesamtzahl im Dezember zur UN-Klimakonferenz nach Bali geschickt. Damit sich die Erwachsenen dort gute Gedanken für ein besseres Weltklima machen. Für jeden Tag im Jahr.