Willicher Blick auf Berlin „Brinkhaus wird die Kanzlerin stützen“

Willich/Berlin · Uwe Schummer zweifelt nicht an Loyalität von Ralph Brinkhaus.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Nach der Wahl von Ralph Brinkhaus zum neuen Fraktionsvorsitzenden der Union im Deutschen Bundestag ist die Aufregung in den Medien groß: Bedeutet die Abwahl ihres Vertrauten Volker Kauder den Anfang vom Ende der Kanzlerschaft Angela Merkels? Der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer aus Willich sieht das anders: „Ralph Brinkhaus wird die Koalition und die Kanzlerin stützen“, erklärte er im Gespräch mit der WZ.

Schummer kennt den Mann aus Ostwestfalen-Lippe ganz gut: Schon seit 2014 war Brinkhaus stellvertretender Fraktionschef  – und auf Einladung Schummers besuchte er im Februar 2017 auch die Stadt Willich. In Schiefbahn besichtigte er damals die Firma Saint-Gobain Performance Plastics Pampus GmbH und sprach anschließend über das Thema Finanzen.

Damit kennt sich der 50-Jährige aus. „Er ist ein exzellenter Sachpolitiker“, betont Uwe Schummer. Es gebe aber auch keinen Grund, an der Loyalität von Brinkhaus zur Kanzlerin zu zweifeln.

„Ich hätte mit einem anderen Ergebnis gerechnet“, bekennt der Kreis Viersener Abgeordnete. Und so wie er seien auch viele andere in der Fraktion überrascht worden vom Ausgang der Wahl. Doch dies zeuge auch von einer selbstbewussten Fraktion und untermauere den Grundsatz: „Das Parlament kontrolliert die Regierung.“

Volker Kauder wurde oft unterstellt, sich seine Direktiven im Kanzleramt abzuholen, um dann die Fraktion auf Linie zu bringen. Ist da was dran? „Er hat auf jeden Fall einen anderen Stil als Ralph Brinkhaus, war in der Sprache immer sehr reduziert“, gibt Uwe Schummer zu verstehen. Der neue Fraktionschef sei ein eloquenter Redner und bringe frischen Wind mit.

Der Anfang vom Ende der Kanzlerschaft? Uwe Schummer sagt dazu: „Irgendwann geht jede Kanzlerschaft zu Ende.“ Er gehe aber davon aus, dass die Koalition unter der Führung von Angela Merkel jetzt drei Jahre vernünftige Arbeit mache. Gute Beschlüsse zu Themen wie Renten und Baukindergeld seien bisher von Personaldebatten überlagert worden. Auch Jens Spahn habe als Gesundheitsminister sein Thema gefunden.

Angela Merkel, so glaubt Schummer, werde das Ende ihrer Kanzlerschaft selbst bestimmen. Vieles deute darauf hin, dass sie die Weichen dazu schon gestellt habe – etwa im vergangenen Februar mit der Berufung von Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Generalsekretärin.