Verblüffendes aus der Hexenküche

Drei Tage gab es Naturwissenschaften zum Anfassen.

Schiefbahn. Die Unterrichtsstunde dauerte nicht 45, sondern etwas über 60 Minuten. Sie ging auch für die vielen Eltern, die mit ihren Kindern im Foyer des St. Bernhard Gymnasiums saßen, ruckzuck vorbei. Denn der WDR-Wissenschaftsredakteur Joachim Hecker hatte seine „Hexenküche“ aufgebaut und verblüffte die Zuschauer mit seinen Experimenten.

Das Gymnasium hatte zu einigen Tagen der offenen Tür eingeladen und präsentierte dabei den komplett sanierten und modernisierten naturwissenschaftlichen Bereich. Für nahezu eine Millionen Euro war das Schulgebäude 5 umgebaut worden.

Schulleiterin Margret Peters schwärmte: „Die Schüler können jetzt unter anderem an den Experimentier-Säulen viel intensiver als vorher die Fächer Biologie, Chemie und Physik erleben.“ Natürlich verspricht sich Margret Peters davon einen deutlichen Aufschwung und eine größere Resonanz der Schüler bei der Belegung der naturwissenschaftlichen Grund- und Leistungskurse.

Zurück zur „Hexenküche“, bei dem Interessantes zu Tage kam. Joachim Hecker hielten den „Probanden“ Antonia, Nina, Frederic, Felix und Kai, die gerade Zwieback, Chips oder Müsli-Riegel kauten, ein Stethoskop auf die Schädeldecke, wodurch jeder im Saal das Geräusch mitbekam, das die Schüler am eigenen Körper erleben. „Jeder nimmt durch den Knochenschall die Stimme oder Geräusche viel anders wahr als sein Gegenüber“, erklärte Hecker weiter, dass auch beim Verzehr von Knusprigen etwas Positives im Körper erlebt werde: „Viele Firmen beschäftigen daher Food-Akustik-Designer, um das angenehmste Nebengeräusch heraus zu finden.“

In Heckers Experimentier-Küche blieben mit einer Spiritus-Wasser-Mischung getränkte und angezündete 50-Euro-Scheine unbeschädigt oder wurde ein Eimer Wasser durch die Zugabe von zwei Dosen „Instant Snow“ in Sekundenschnelle zu Kunstschnee. Erst nach mehreren Zugaben konnte Joachim Hecker von der Bühne gehen.

An den drei Tagen wurde viel geboten. Vor der Schule stand ein Truck, ein biotechnisches Laboratorium (WZ berichtete). Schüler erlebten hochmoderne Technik auf der Reise durch Körperzellen. Sie versuchten sich als Lebensmitteldetektive und lernten, wie man aus Hibiskustee Solarstrom erzeugen kann.

In der Schule wurde in den neuen Bio-, Physik- und Chemieräumen experimentiert und diskutiert.