Viele menschelnde Geschichten
Das neue Anrather Heimatbuch ist ab sofort erhältlich.
Anrath. Das 39. Anrather Heimatbuch kann sich wieder sehen lassen: 30 Autoren— zehn von ihnen sind zum ersten Mal in einem Anrather Heimatbuch vertreten — bieten interessanten Lesestoff und tolle Fotos auf 190 Seiten. Und das zum Preis von 6,50 Euro.
Es menschelt sehr in der neuen Publikation: Zu den Geschichten, die unter die Haut gehen, ist die von Erich Schmitz: Es geht um den berühmten Flötisten und Komponisten Hans-Jürgen Hufeisen. Er war von seiner Mutter, einer Handelsvertreterin des Bertelsmann-Verlages, nach der Geburt im Gasthof Jean Pütz zurückgelassen worden.
Nicht minder beeindruckend: Die Geschichte einer Gefangenen der JVA, deren Namen nicht genannt wird, die aber eine langjährige Strafe verbüßen muss. Sie schreibt: „Herzliche Grüße und einen großen Dank, dass uns so viele Christen die Hand reichen und uns helfen, wieder einen Weg ins Leben zu finden.“
Anderthalb Seiten Redensarten und Sinnsprüche steuerte Peter Enger bei. „Er lässt den richtigen Arbeitseifer vermissen“ auf Anrather Platt heißt „Deä mach neet dran plöcke“. Voller Eifer waren wieder Christoph Carlhoff und Friedel Kluth mit jeweils gleich mehreren Texten: Carlhoff erinnerte an die Verdienste von Carla Meiendresch für den Heimatverein, Friedel Kluth war neugierig, was das Wappen mit dem Schweinekopf und dem Arm am Haus Viersener Straße 22 zu bedeuten hat und ist zu erstaunlichen Erkenntnissen gelangt.
Erkenntnisse erlangen, das ist die Stärke der Schüler von Claus Thome vom Lise-Meitner-Gymnasium. Robin Backer (15) und Paul Krämer (16) stellen ihr Programm zur Umwandlung lateinischer Prosatexte ins Hexameter-Versmaß vor. Ein junger Autor ist auch der 17-jährige Jakob Schütte, der über seine Kilimanjaro-Besteigung zugunsten von „action medeor“ schreibt.
Im Mittelpunkt des Heimatbuches stehen jedoch eindeutig Texte über Anrath. Einige Beispiele: Gottfried Daum mit dem „Märchen über das Schagesfeld“, Wolfgang Bongartz über die Anrather Profi-Radrennfahrerin Alexandra Nöhles, Anja Kuypers über die Anrather Bücherei und Frieder Nöhles zum 70-jährigen Jubiläum des Autohauses Breuer nächstes Jahr.
Hans Grundmanns mit seinen Gedichten gehört zum Anrather Heimatbuch wie das Amen in der Kirche. Dieter Lambertz hat einen Text den Schülerlotsen gewidmet, Peter Enger schreibt über Klompen.
Das neue Anrather Heimatbuch ist morgen auf dem Weihnachtsmarkt sowie bei bei Roggen, in der Bücherecke, bei Knauf und in der Filiale der Sparkasse erhältlich.
