Viele tolle Geschichten und ein „stinkiger“ Anton

Bei „Anrath liest“ drehte sich alles um Kinder- und Jugendbücher. Schüler wirkten auch am Programm mit.

Foto: Lübke

Anrath. Handpuppe „ANton LiteRATH“ war fast schon ein wenig stinkig. Nach ihrer Rückkehr aus Australien hatte sie erwartet, das Motto des Literaturtags heiße „Anton liest“ und nicht „Anrath liest“. Doch ansonsten dürfte Knirps Anton sehr zufrieden gewesen sein. Ideengeberin Anja Kuypers hatte im Dialog mit der Handpuppe den dritten Anrather Literaturtag rund um das Kinder- und Jugendbuch eröffnet. Viele Kinder und Jugendliche waren ins Josefhaus gekommen, um ein buntes Bühnenprogramm zu erleben und auch daran mitzuwirken. Autoren stellten sich vor, Schüler der Gottfried-Kricker- und der Albert-Schweitzer- Schule sowie des Lise-Meitners-Gymnasiums traten auf. Die Akteure des Miteinander-Theaters gaben Einblick in ihr neues Stück, eine witzige Adaption von „Peter und der Wolf“.

Schirmherr Manfred Theisen und Jutta Weber stellten sich im Autoren-Interview den Fragen aus dem Publikum. Dabei verrieten beide, dass sie am liebsten ganz früh morgens schreiben, Kinderärztin Weber zum Beispiel bereits vor ihrer Arbeit in der Praxis. Autorin Barbara Rath las eine Osterhasengeschichte vor und teilte später im Workshop, begleitend zu einem Hörspiel, spontane Rollen zu. Büchertische mit Neuausgaben und Antiquariat machten Lust auf Lesestoff. Eigens für das Event gebastelt wurden bunte Figuren an langen Stöcken mit einem Buch in der Hand.

Emily und Anna zählten zu den Akteuren des Lise-Meitner-Gymnasiums, die mit Masken in pantomimischer Darstellung eine hübsche Geschichte über einen Buch-Kauf mit anschließendem Blind Date erzählten. „Ich mag, wie schön das Programm zusammengestellt ist“, begeisterte sich die elfjährige Anna nach ihrem Auftritt. Der zehnjährigen Emily gefiel, dass verschiedene Schulen beteiligt waren.

Beide standen bei der Prämierung im Schreibwettbewerb erneut auf der Bühne, nun als Jungautorinnen. Etwa 80 Mädchen und Jungen hatten tolle Geschichten geschrieben und eingereicht. Die Entscheidung sei nicht leichtgefallen, bekannten die Jurymitglieder Lucia Windhausen und Milan Dax bei der Preisübergabe. In der fünfköpfigen Jury hatten sie mit Conny van der Beek, Ulrike Windhausen und Anke Zischewski entschieden, den ersten, zweiten und dritten Platz doppelt zu vergeben. Die nächsten 20 Plätze lagen bewertungstechnisch so nah beieinander, dass sie diese nicht einzeln aufschlüsseln mochten.

Mit einem zweiten Platz ausgezeichnet wurden Anna Katharina Schaa für ihre Geschichte „Probleme im Märchenland“ und Letizia Szekely für ihr auch optisch mit Fotos und Bildern angereichertes Buch „Buddy, mein Hund“. „In meinem Traum kann ich mit meinem Hund reden, ich kann mit ihm durch die Wolken fliegen, zum Mond reisen und Sterne anschauen“, schreibt Letizia in ihrer Erzählung. Erstklässlerin Lina Schmitz und die 15-jährige Hannah Grünebaum errangen beide einen ersten Platz. Linas Geschichte handelt von einem kleinen Indianermädchen, das lieber jagen als kochen und Beeren sammeln möchte. Die 15-jährige Hannah beeindruckte mit der packend und einfühlsam geschriebenen Kurzgeschichte „Ein Hoffnungsstern“.