Tönisvorst Vierbeiniger Filmheld in St. Tönis
Border Collie-Mischling Mumford hat in Filmen wie „Bibi & Tina“ oder „Die fünf Freunde“ ein Millionenpublikum begeistert. Jetzt zeigte er 1000 Kindergartenkinder und Schülern in St. Tönis seine Kunststücke.
Tönisvorst. Mumford ist ein Star. Und das nicht nur für die rund 1000 Kindergartenkinder und Schüler, die am Donnerstagvormittag die Kunststücke des Hundes bewundern durften. Auch auf der Leinwand ist der Border-Collie-Mischling der Held. Und das liegt an Charly Arzberger, der Besitzerin von Mumford. Die 24-Jährige gehört zum Team der Tiertrainerin Katja Elsässer, die Tiere für Filme wie „Die fünf Freunde“, „Bibi & Tina“ und „Die Vampir-schwestern“ dressiert hat.
Schon früh hat Charly Arzberger begonnen, mit ihrem Hund Kunststücke einzuüben. „Mumford ist dafür super geeignet, weil er begabt ist, Spaß daran hat, etwas zu lernen, gerne mit Menschen arbeitet und es außerdem liebt, im Mittelpunkt zu stehen“, sagt die 24-Jährige. Lampenfieber kennt Mumford nicht. „Allerdings merkt er, wenn ich aufgeregt oder nervös bin, und das spiegelt er mir“, erzählt die Besitzerin.
Jetzt aber hält sich die Aufregung in Grenzen. Statt Hektik am Set, Kamerateam, Maske und Klappe gibt es in der Turnhalle der Grundschule Hülser Straße nur 340 begeisterte Grundschüler und einige Kindergartenkinder von den städtischen Einrichtungen Mullewapp, Wiesenzauber und Drei-Käse-Hoch Vorst, die begeistert sind zu sehen, was Mumford alles kann. Zwei weitere Vorführungen gab es später im Forum Corneliusfeld, wo die Sekundarschüler und einige Gymnasiasten ins Staunen gerieten.
Charly Arzberger, die eigentlich Charlott heißt und aus Halle an der Saale kommt, hat schon als Jugendliche mit Mumfords Mutter erste Tricks und Kunststücke einstudiert. Seit Mumford auf der Welt ist, trainiert sie ihn. Das Programm, das das sympathische Gespann in St. Tönis zeigt, besteht aus „Aufwärmübungen“, bei denen Mumford die Pfoten kreuzt, mehrere Rollen macht, in die Luft springt und wahlweise die beiden rechten oder die beiden linken Beine hebt. Auch „Sit- ups“ sind kein Problem für den fünfjährigen Rüden.
Als Mumford mit „Liegestützen“ anfängt und den „Moonwalk“ von Michael Jackson tanzt, sind die Kinder und später auch die Jugendlichen restlos begeistert. Aber Mumford kann noch mehr. Als echter Filmstar kann er auf Kommando Emotionen wie Scham, Traurigkeit oder Freude zeigen. Auch sich tot zu stellen, ist für Mumford kein Problem. Besonders gut kommt bei den Kindern eine nachgestellte Filmszene an, in der der Hund zunächst einen „Bösewicht“ fängt, indem er ihn mit dem Maul am Hosenbein festhält, und ihn dann mit einem Seil, das er um die Beine wickelt, fesselt.
„Wichtig ist, dass der Hund Vertrauen zu euch hat und dass ihr höflich mit dem Tier umgeht“, verrät Charly Arzberger eine wichtige Voraussetzung für die Hundedressur. „Wer ein Tier hat, hat Verantwortung“, sagt Burkhard Kueppers. Der Mann aus Tönisvorst ist der Initiator der Initiative gegen Hundekot in Deutschland, kurz ighid, auf deren Einladung das Team von Tiertrainerin Elsässer in die Apfelstadt gekommen ist. „Die erste Aktion war das Aufstellen der Behälter mit den Kotbeuteln“, erzählt Kueppers. „Den Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren näherzubringen, ist ein zweiter Schritt.“
Laut Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten werden die Kotbeutel gut angenommen. „Erstens sind viele Beutel weg, das heißt, sie werden benutzt, und zweitens melden die Mitarbeiter, dass sie weniger Hundehaufen in den Grünanlagen entfernen als noch vor einem halben Jahr.“