Vogelfreunde Willich: Ein Sittich wird Stadtmeister
Die Vogelfreunde Willich haben zum siebten Mal in Folge eine Meisterschaft in einer Gärtnerei in Kaarst ausgetragen.
Willich/Kaarst. Raus aus dem dunklen Kneipen-Hinterzimmer, rein in die lichtdurchfluteten Räume der Gärtnerei Hövels: Die Vogelfreunde Willich präsentierten jetzt bereits zum siebten Mal eine offene Stadtmeisterschaft in der auf Kaarster Gebiet liegenden Gärtnerei. Zwar kamen mit jedem Mal mehr Besucher, doch neue Vogelzüchter sind nicht in Sicht. Außerdem war im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Aussteller sowie auch die der Vögel in der Prämierung zurückgegangen.
An der offenen Stadtmeisterschaft beteiligten sich 23 Aussteller — 2011 waren es 27. Prämierte Vögel gab es 370 zu sehen — 51 weniger als im Vorjahr. Hans Bayer, Vorsitzender der Vogelfreunde Willich, war mit sich, dem Verein und der Ausstellung dennoch zufrieden.
„Das Zuchtjahr war unterschiedlich ausgefallen“, erklärte der 76-Jährige. 13 von 21 Titeln holten die zwölf Vereinsmitglieder, die sich an der offenen Stadtmeisterschaft beteiligt hatten. Die Gäste kamen unter anderem aus Neuss, Dormagen, Kevelaer und Tönisvorst.
Hans Bayer stellte selber einen „Sittich mit Prädikat“, er wurde mit der Note „Vorzüglich“ Stadtmeister. Sohn Wolfgang brachte es zu drei Stadtmeister-Titeln. Eine besondere Leistung gelang dem Willicher Vogelfreund Karl-Heinz Wilms: Er zeigte den besten Stamm an Mischlingsvögeln, genauer gesagt Stieglitz und Kapuzenzeisig. „Die Kunst besteht darin, alle Vögel in der gleichen Farbe und auch sonst mit denselben Merkmalen hinzubekommen“, erklärte Hans Bayer.
Überhaupt sind die Willicher immer sehr bemüht, viele interessante Informationen bereit zu halten — auch über Tiere, die jetzt außerhalb der Wertung präsentiert wurden. Das Rahmenprogramm ist eine besondere Spezialität der Vogelfreunde. Den Wert der beiden Aras, die ein Züchter aus Meerbusch zur Verfügung stellte, schätzte Hans Bayer auf einige 1000 Euro.
Bayer selber zeigte Hooded-Sittiche: „Es sind die einzigen australischen Sittiche, die entweder im Oktober oder im Februar brüten, also nicht in unserer Sommerzeit.“
Von Vereinsmitglied Dieter Gollminski stammten die Sittiche, die per Hand aufgezogen worden waren und sich auf ihre Art bedankten, mit einem freundlichen „Hallo Mama, hallo Papa“. Johann Sobina hatte Stieglitze und Kanaren gekreuzt. Die Stieglitze sind bekanntlich gute Sänger, die von diesem Talent allerdings nur zur Brutzeit Gebrauch machen.