Vom Kuhstall zum „Stern von Willich“

Die Firma von Xaver Schmid in Münchheide feiert 50-jähriges Bestehen. Seit 1971 ist sie Mercedes-Vertretung.

Foto: Salzburg

Schiefbahn/Willich. In einem Kuhstall an der Hochstraße 95 hatte vor genau 50 Jahren alles begonnen: Der Schiefbahner Xaver Schmid, als KfZ-Meister ein begeisterter Schrauber und ein Mann mit Geschäftssinn, eröffnete seine erste eigene Autowerkstatt. Die Grube hob er selber mit der Schippe aus.

„Die Bude war vom ersten Tag an immer voll“, erinnert sich der Firmengründer, der im Juni 79 Jahre alt wird, rückblickend. Kein Wunder, dass er sich nach fünf Jahren deutlich vergrößerte: Die neue Werkstattadresse wurde das Industriegebiet Nordkanal. Das war 1969.

1971 erfüllte sich für Xaver Schmid ein Traum: Er unterschrieb einen Vertrag mit Mercedes-Benz. „Ich hatte jede Menge Angebote von anderen Autoherstellern, aber ich wollte unbedingt Mercedes“, sagt der Firmengründer. Der Weg zum „Stern von Willich“ war nun vorgezeichnet. 90 Mark kostete die monatliche Pacht für den ehemaligen Kuhstall — eine stolze Summe, schließlich hatte der vorherige Pächter, ein Schrotthändler, nur 50 Mark bezahlt.

Aber Xaver Schmid sollte bald in ganz anderen Dimensionen denken und rechnen. 1980 siedelte er mit seinem Betrieb ins Gewerbegebiet Münchheide über. „Was wollen Sie denn da auf der Grünen Wiese?“, fragte ihn der Niederlassungsleiter von Mercedes in Mönchengladbach. Schmid genoss eine enorme Fernsicht, er wusste als Stadtratsmitglied aber, dass dort ein riesiges Gewerbegebiet entstehen würde. „Es herrschte Aufbruchstimmung in Münchheide“, sagt der Firmengründer.

Am Siemensring/Ecke Daimlerstraße liefen die Geschäfte nach wie vor gut — so gut, dass der Betrieb mehrfach erweitert werden musste. Zum Glück hatte der Firmengründer in weiser Voraussicht 13 500 Quadratmeter Land gekauft.

Xaver Schmid hat vier Söhne. Im Geschäft ist nur einer von ihnen, Thomas, mit 47 Jahren der jüngste. Der Geschäftsführer hat seinen Job von der Pieke auf gelernt: Automechaniker, Meisterprüfung, Lehr- und Wanderjahre in verschiedenen Mercedes-Betrieben, Betriebswirtschaftsschule in Calw. „Ich bin mit Herzblut dabei“, sagt Thomas Schmid. „Der kann es“, lautet das dicke Lob des kritischen Vaters, der sich immer noch täglich im Betrieb blicken lässt.

Von Thomas Schmid stammt auch der Slogan „Der Stern von Willich“. Nicht seine, sondern die Idee einer Hamburger Agentur war das Spardepot. Das ist ein Inspektions-Abonnement mit Preisvorteil. Eine von vielen Ideen, die dafür sorgen, dass der Motor auch im Jubiläumsjahr nicht ins Stottern gerät. Vater und Sohn wissen aber auch, dass sie einen Teil des Erfolges ihren tüchtigen Mitarbeitern zu verdanken haben.