Tönisvorst Vom Volkslied bis zu den vier Cowboys

Neun Jungen und Mädchen haben sich in einem Workshop auf ein Mandolinen- Konzert vorbereitet.

Tönisvorst: Vom Volkslied bis zu den vier Cowboys
Foto: Reimann

Tönisvorst. Rüdiger Sorgalla, seit 1993 Vorsitzender des St. Töniser Mandolinenorchesters, ist ein wenig stolz: Der 68-Jährige schaut mal kurz in einen Nebenraum der Rosentalhalle — und hört dem Spiel seiner Enkelinnen zu. Kim (8) zupft die Mandoline, Lea (6) spielt Gitarre.

„Am liebsten höre ich meinem Opa zu, wenn der auf seiner Mandoline spielt“, sagt in einer Pause die junge Lea, die auch mal so schön spielen möchte wie ihr Großvater. Gerade wird eifrig geprobt. Zur Probe sind neun junge Mädchen im Alter von sechs bis 14 Jahren und der achtjährige Fabian gekommen. Fabian, der zu seinem Geburtstag im vergangenen Jahr seine erste Gitarre geschenkt bekommen hatte, erzählt: „Das macht mir viel Spaß, neben meinem Turnen im Sportverein.“

Es ist eine besondere Formation, die gerade von den Ausbilderinnen Martina Beckmann und Andrea Jentges trainiert wird. Denn lange hat es in dem 1920 gegründeten Verein kein Jugendorchester mehr gegeben.

„Das letzte Mal trat bei uns etwa Mitte der 1980er-Jahre ein Jugendorchester auf“, erzählt Rüdiger Sorgalla, der sich über diese Verstärkung freut. Man hatte entsprechend die Werbetrommel gerührt. Und vor allem für die Jugendarbeit mit dem Filialleiter der Sparkasse Krefeld in St. Tönis, Horst Klausmann, einen Unterstützer gefunden. Die Sparkasse gab immerhin 1000 Euro dazu; ein weiterer Sponsor ist die Volksbank.

„Wir könnten noch junge Mandolinenspieler oder Spielerinnen so etwa im Alter ab acht Jahren gebrauchen“, sagt Andrea Jentges, die auch die Dirigentin des großen 15-köpfigen Orchesters ist. Die kleinen und großen Musiker werden in den nächsten Wochen ihre Proben verstärken. Denn sie bereiten sich auf das große Herbstkonzert vor, das am Sonntag, 25. September, ab 17 Uhr in der evangelischen Kirche in St. Tönis, Hülser Straße, zu hören ist. Dabei stellen sich beide Gruppe auch einzeln vor.

Die Kinder und Jugendlichen lernen gerade die Notentexte eines Westerns und eines russischen Volksliedes, mit den Namen „4 Cowboys“ und „Glasnost“. „Alles, was wir neu vortragen, verraten wir aber nicht“, sagte die zweite Ausbilderin, Martina Beckmann. Jedenfalls verspricht der Titel des Konzertes einiges, dürfte es ziemlich teuflisch und vielleicht auch heiß zugehen: „Diavolo“ heißt es dann nämlich.

Nervös sind die jungen Musiker noch nicht. „Das wird schon klappen“, sagt die 14-jährige Lena in Vorfreude auf die Premiere. Lena spielt sei etwa sieben Jahren Gitarre, ihren sportlichen Ausgleich findet sie in der U 17-Fußballmannschaft von Teutonia St. Tönis.

Kurz müssen Alisha, Charlotta, Stella, Lea, Kim, Fabian, Lena, Sophie, Romana und Vera ihre Probe unterbrechen. „Die Pizzen sind da.“ So kündigt der Hausmeister der Rosentalhalle eine willkommene Abwechslung an.