Vorsicht vor billigen Kanal-Prüfungen
Stadt Tönisvorst stellt Hinweise für Hauseigentümer in Aussicht.
Tönisvorst. „Derzeit kursieren Flugblätter in unserer Stadt, wonach ein Unternehmen eine Reinigung und Überprüfung privater Abwasserkanäle für 79 Euro anbietet. Was ist davon zu halten?“, fragte im Ausschuss für den Städtischen Abwasserbetrieb Michael Lambertz (UWT). Kommentar des Technischen Leiters des Abwasserbetriebes, Jörg Friedenberg: „Lassen Sie die Finger davon, für 79 Euro ist kaum eine vernünftige Reinigung nicht möglich.“
Bald soll es zu den Zustands- und Funktionsprüfungen privater Abwasserleitungen Hilfestellungen für die Tönisvorster Hauseigentümer geben, sagte Friednberg. Auf der Homepage der Stadt werde ein Link zum NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz geschaltet, zu einer Liste von sachkundigen Unternehmen. Außerdem werde, wohl mit der Zusendung der neuen Grundsteuerbescheide Anfang 2015, schriftlich informiert.
Nach dem derzeit geltenden Recht gibt es in Tönisvorst außerhalb der Wasserschutzzonen keine Fristen zur Durchführung der Dichtheitsprüfungen. Allerdings gibt es in Tönisvorst zwei Wasserschutzgebiete: überwiegend das Stadtgebiet von St. Tönis und die Außenbereiche Kehn und Hochbend. Dort hatte Tönisvorst durch eine entsprechende Satzung die vom Land vorgegebenen Fristen übernommen.
Danach ist in diesen Bereichen die Erstprüfung von bestehenden Abwasserleitungen (Hausanschlüsse), die beim häuslichen Abwasser vor dem 1. Januar 1965 bzw. beim industriellen und gewerblichen Abwasser vor dem 1. Januar 1990 errichtet worden sind, bis zum 31. Dezember 2015 durchzuführen.
Alle anderen Abwasserleitungen in den Gebieten sind bis Ende 2020 zu prüfen. Die Kosten für eine ordnungsgemäße Dichtigkeitsprüfung liegen bei 300 bis 600 Euro pro Einfamilienhaus. Für größere Häuser mit mehreren Leitungsabzweigungen sind Beträge von weit über 1000 Euro möglich. schö