Vorst: "action medeor" - Pro Tag sterben 28000 Kinder
Der Weltkindertag ist für die Kleinsten in Afrika kein Grund zum Feiern. Bernd Pastors hofft auf mehr Hilfe.
Vorst. Die Fakten sind erschreckend - gerade angesichts der Tatsache, dass der Weltkinderkindertag am morgigen Samstag vor der Tür steht. Rund zehn Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben jährlich - vor allem im südlichen Afrika, an vermeidbaren Kinderkrankheiten wie Masern, an Durchfall, an Malaria, wogegen es längst Medikamente gibt.
"Das sind 28000 Kinder täglich. 100 in den paar Minuten, in denen wir hier jetzt sprechen", rechnet Bernd Pastors, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der action medeor in Vorst, vor. Und die Sterblichkeitsrate nimmt nicht ab.
Dabei hatten sich, wie Pastors erinnert, im Jahr 1990 noch 191 UN-Mitglieder für acht Entwicklungsziele ausgesprochen. Darunter auch, die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel zu senken. Ein Ziel, von dem die meisten Länder allerdings weit entfernt sind. "Deshalb muss man immer wieder Werbung machen, Projekte vorstellen", betont Pastors.
An Malaria etwa sterben viele Kinder, obwohl es längst Behandlungsmethoden und vor allem Präventionsmaßnahmen gibt. "Viele Menschen in Afrika wissen aber immer noch nicht, dass Malaria von Mücken übertragen wird", sagt Pastors.
In Togo ist medeor deshalb seit Beginn des vergangenen Jahres vor allem vorbeugend im Einsatz. 10000 Moskitonetze wurden für junge Mütter beschafft. Außerdem sind in 50 Dörfern von medeor geschulte Mentoren unterwegs, die Malaria-Aufklärung betreiben.
Wichtig sei es, so Pastors, den Kontakt zu den lokalen Autoritäten zu bekommen. "Ich war selbst vor einigen Jahren in Togo, habe dort zum Beispiel eine Dorf-Hebamme getroffen", sagt er. Vor Ort überzeugte er sich über den Fortgang der Projekte.
Das alles kostet natürlich Geld, Spenden sind notwendig. Schulungsmaterial für fünf Mentoren koste, so Pastors, etwa 48 Euro. Für 1000 Euro ließen sich 190 Moskitonetze besorgen. "Die reichen für 600 Kinder." Die Bilanz könne sich sehen lassen.
"Die Erkrankungen sind zurückgegangen." Ein, wenn auch kleines Licht am Ende des Tunnels. Den Weltkindertag will Pastors deshalb nutzen, um über die Medien für mehr Hilfe zu werben.