Vorst: Fast wie bei „Sister Act“

Der Gospelchor „Praising Voices“ sorgt für gute Stimmung und Besinnung.

Vorst. "Jesus my salvation" - "Jesus meine Rettung" lautet das Motto des sechsten Weihnachtskonzerts des Gospelchors "Praising Voices" aus Neersen. Noch etwas zögerlich wirkt der Einzug der Sängerinnen und Sänger, doch gleich der erste Song "Come, let us sing" lässt viele Besucher mitwippen.

Schwungvoll gibt Wolfgang Brock am Klavier den Takt des südafrikanischen Liedes vor, dann setzt der Chor ein. Der Großteil der Lieder klingt besinnlich: Gefühlvoll tragen die Chormitglieder Klassiker wie "Kumbayah my Lord" oder "They will be done" vor.

Nach einer Aufwärmphase wird das Publikum lebhafter. Mitsingen und Klatschen sind ausdrücklich erwünscht. Viele Besucher verfolgen die Texte im zweisprachigen Programmheft. Alle englischen Texte sind dort auf Deutsch nachzulesen.

"Das finde ich hilfreich", sagt Heinrich Broschu. "So verstehe ich alles." Der Anrather hat sogar eine Geburtstagsfeier vorzeitig verlassen, um pünktlich da zu sein.

Zur Halbzeit sind noch nicht alle Zuhörer so zufrieden wie Broschu. "Mir fehlt ein bißchen das Gospeltypische. Aber vielleicht kommt das noch im zweiten Teil", hofft Besucher Manfred Tripp aus Vorst.

Und er wird nicht enttäuscht: Nach der ausdrücklichen Ermahnung "Come, let us sing" scheinen auch die letzten Besucher vom Gospelfieber infiziert.

Bei "Good news" und "Go tell it on the mountain" ist die Stimmung auf ihrem Höhepunkt, ein Effekt wie beim Film "Sister Act". Jetzt strahlt auch Tripp.

Musikalisch festgefahren sind die Gospelsänger nicht: Als kleine Überraschung entführen sie das Publikum nach Irland. Die Sängerinnen Claudia Vaßen und Monika Deutschmann entlocken ihren Blockflöten irische Klänge, passend zumVolkslied "The Lord of the dance".

Zum Finale wird die Stimmung besinnlicher. Die ersten Takte des Weihnachtsliedes "Frohe Weihnacht" erklingen, Sängerin Rita Bürse liest biblische Texte vor. Beim Ausmarsch ist jede Stimme einzeln zu hören, der Chor wiederholt immer wieder den Refrain von "Lord of light" - "Sing Noel", also "Sing zur Weihnacht".

Schließlich bilden die Sänger ein Spalier, das alle Besucher beim Rausgehen durchschreiten. Das sorgt für echte Weihnachtsstimmung. Und auch Chorleiter Wolfgang Brock ist zufrieden: "Es hat Spaß gemacht, und auch das Publikum war super!"