Willich: Regio-Bahn bis Venlo kostet 66 Millionen

Die Stadt Willich hätte jährlich 50 000 Euro Kosten und müsste die nötige Infrastruktur stellen.

Willich. Der Betreiber hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Regio-Bahn vom Kaarster See über Schiefbahn, Neersen, Viersen bis nach Venlo verlängert wird. Bei einer CDU-Bürgerrunde in Schiefbahn erläuterten Verantwortliche der Regio Bahn das Vorhaben. Nach Aussage der Betreiber wäre eine Realisierung in den Jahren 2011 und 2012 denkbar - vorausgesetzt, es werden EU-Fördermittel oder Gelder aus einem Konjunkturgprogramm flüssig gemacht.

Über 20 CDU-Kommunalpolitiker und weitere Interessierte, darunter der Schiefbahner SDP-Vorsitzende Jürgen Hansen, kamen ins SC-Vereinsheim und sprachen sich für eine Fortführung der Planungen aus.

Joachim Korn, Geschäftsführer und Betriebsleiter bei der Regio-Bahn, erläuterte die mögliche Trassenführung auf einer Länge von etwa 14,3 Kilometern bis zum Viersener Bahnhof. Von dort könne die Bahn dann auf einer bestehenden Trasse bis nach Venlo weitergeführt werden. Die Verlängerungs-Trasse führe vom Kaarster See entlang des Nordkanals zunächst 4,6 km bis zum alten Schiefbahner Bahnhof, dann 3,6 km zum Mönchengladbacher Flughafen und 6,1 km zum Bahnhof Viersen.

Die Verlängerung nach Venlo sei zwingend, um für den dann grenzüberschreitenden Verkehr Gelder von Brüssel zu bekommen. In Willich seien zwei Haltestellen möglich: In der Nähe des alten Schiefbahner Bahnhofs und am Flughafen Mönchengladbach, auf Neersener Gebiet.

Die reinen Baukosten bis Viersen bezifferte Joachim Korn auf rund 42 Millionen Euro. Hinzu kämen sechs Fahrzeuge, die bis zu vier Millionen pro Stück kosten würden, und die Betriebskosten, die der VRR tragen müsste.

Den Betriebskosten-Anteil für die Stadt Willich bezifferte Korn auf jährlich 50 000 Euro. An den Haltestellen müssten außerdem die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden, wie Parkplätze oder Anbindung an den ÖPNV. "Wir brauchen unbedingt Fördermittel aus den EU- und Konjunkturtöpfen", betonte Korn: Die Verlängerung sei notwendig, da die Regio-Bahn so viele Fahrgäste habe. So pendelten Ende November täglich 19 900 Menschen - neuer Rekord.

Wie geht es weiter? Die Regio Bahn will im Januar eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Vorraussetzung dafür sei, dass sich VRR und die Kommunen an den rund 17 000 Euro Kosten dieser Studie beteiligen. Dem könnten sich Planfeststellungsverfahren, Bau- und Förderantrag anschließen.