Willich: Fünf neue Gruppen für Ganztagsschule
Kein Kind, das für die OGS in Willich angemeldet wird, darf abgewiesen werden. Darin sind sich alle Parteien einig.
Willich. Die Erleichterung im Jugendhilfeausschuss war groß: Kein Kind, das für die Offene Ganztagsschule angemeldet wird, muss abgewiesen werden. Die Verwaltung hat ein Konzept entwickelt, das auf die Zustimmung aller Fraktionen stieß und das, obwohl für vier neu einzurichtende Gruppen von den bewährten Standards abgewichen wird.
Lediglich die neue Gruppe in der Gottfried-Kricker-Schule wird nach altem Muster geführt werden, das heißt, dass sich 1,5 Fachkräfte um rund 25 Kinder kümmern. Die vier neuen Gruppen, die zum Schuljahresbeginn 2009/2010 hinzukommen - jeweils eine in der Schule im Mühlenfeld, der Kolpingschule, der Grundschule Wekeln und der Astrid-Lindgren-Schule - fallen mit 15 bis 17 Kindern zwar kleiner aus.
Statt 1,5 Fachkräften, ausgehend von einer Vollzeitstelle mit 39 Stunden pro Woche, wird sich dort um die Kinder nur je eine Fachkraft mit einer reduzierten Stundenzahl von 25 pro Woche kümmern. Hinzu soll eine Berufspraktikantin kommen beziehungsweise eine junge Kraft, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert.
Für das Schuljahr 2009/2010 entstehen dadurch Mehrkosten in Höhe von 76 000 Euro, die die Haushalte der Jahre 2009 und 2010 belasten. Ohne die Kompromisse bei der personellen Betreuung hätten die Kosten bei 160 000 Euro gelegen.
"Ist die Qualität der Betreuung in den Gruppen, die neu errichtet werden, mit der in den bestehenden Gruppen vergleichbar?", wollte Thomas Brandt (FDP) wissen. Der zuständige Sachbearbeiter im Jugendamt, Michael Süßbeck, geht davon aus, dass es nicht zu Qualitätseinbußen kommt, zumal die neuen Gruppen deutlich kleiner sind.
Der Ausschuss-Vorsitzende Dieter Lambertz (CDU) erinnerte an Folgendes: "Berufspraktikanten sind voll ausgebildet." "Berufspraktikanten sind o.k. - aber ob junge Leute, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr ableisten, die Fachkraft effektiv entlasten kann, ist zu bezweifeln", gab sich Angelika Dujardin (Grüne) skeptisch. Insgesamt begrüßte aber auch sie die gefundene Lösung, zumal Michael Süßbeck von guten Erfahrungen mit diesen Kräften berichtete.
Nicht restlos glücklich werden lediglich die neun Eltern sein, die ihr Kind für die OGS an der Schiefbahner Hubertusschule oder der Grundschule Willicher Heide angemeldet haben - hier gibt es jeweils einen Nachfrageüberhang. Wenn die Eltern darauf bestehen, dass ihr Kind von der OGS profitiert, müssten sie sich für eine andere Grundschule entscheiden.