Neersen: „Es ist immer schön hier“
Tausende Menschen haben wieder die besondere Atmosphäre am Schloss Neersen genossen.
Neersen. "Wir kommen seit Jahren - es ist immer schön hier": So wie Norbert Lubba aus St. Tönis dachten am Wochenende etliche tausend Menschen. Sie genossen bei knackig kaltem Winterwetter die besondere Atmosphäre des 21. Neersener Weihnachtsmarktes.
"Ich versuch’ mal drei Becher Kaffee zu kriegen": Das Gedränge im Schlosskeller war groß, Kaffee, Kuchen und Waffeln wurden zu zivilen Preisen angeboten, die Wärme gab es gratis.
Die Neersener St. Sebastianer hatten jede Menge zu tun: Vor allem der Glühwein war gefragt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Heiße Maronen und Jagertee boten die Schützen von Klein Jerusalem an.
Organisatorin Ute Verhalen war mehr als zufrieden: Nicht nur, dass knapp 80 Anbieter gekommen waren und ein Vielfaches an Besuchern. "Genau so etwas hab’ ich mir gewünscht", sagte sie lachend, als Katharina Schneiders (11) aus Alt-Willich und Olivia Nickel (11) aus Neersen spontan auftraten: Die kleine Katharina sang Weihnachtslieder, wurde von Olivia mit der Geige begleitet. Das Geld, das sie für ihren Auftritt bekamen, werden sie Kindern spenden, denen es nicht so gut geht.
Menschen, die nicht im Überfluss leben, hat auch Lore Frehn von der Caritas im Auge, die mit ihrem Trödelstand auf dem Weihnachtsmarkt fast schon zum Inventar gehört. Eierlikör, Spitzendecke, Globus und altes Porzellan ließen die Kasse klingeln - freuen dürfen sich darüber Kinder, Alleinerziehende und Rentner mit schmalem Budget.
"Am Weihnachtsbaum wird definitiv nicht gespart", erklärte Bernd Haas von Gartenbau Brock. Und das, obwohl ein Baum rund vier bis sechs Euro teurer geworden ist.
Dass die Besucher nicht auf den Cent schauten, stellte auch Alexander Traber erleichtert fest. "Wir hatten mit unserem Zirkus die schlechteste Saison seit Jahren", wusste er zu berichten. Ziegen und Esel präsentierte er als lebende Krippe.
Dank des Gasofens musste sie nicht frieren: Christa Donkbeuth (82) aus Schiefbahn bot Handarbeiten feil und hatte Absatzprobleme, die ihr jedoch nicht die Laune vermiesten.
"Die ist ausgestopft, mein Schatz": Der Nabu-Stand lockte Besucher unter anderem mit einer ausgestopften Waldohreule. Die gibt es ebenso im Stadtgebiet wie Steinkauz, Waldkauz und Schleiereule.
Jack Sandrock und Harry Abraham stellten auch den Vogel des Jahres 2009 vor: "Das ist der Eisvogel, den gibt es auch im Neersener Schlosspark", verriet Sandrock.
Eventuelles Vogelgezwitscher wurde jetzt von den unterschiedlichsten Geräuschen übertönt, zum Beispiel vom Posaunenchor der Emmaus-Kirchengemeinde.