Einbruch: Wer steckt dahinter?
Es gibt nur sehr wenige Hinweise aus der Bevölkerung, klagt die Polizei.
Kreis Viersen. Die Serie von Einbrüchen im Kreis Viersen findet kein Ende. Immer wieder meldet die Polizei, dass Unbekannte, oft tagsüber, in Häuser eindringen, um Geld, Schmuck oder andere Wertsachen zu stehlen (die WZ berichtete). Was sind das für Leute? Wie sind sie organisiert? Wie ist der Ermittlungsstand? Wir sprachen mit Wolfgang Wiese, Sprecher der Kreispolizei.
WZ: Herr Wiese, seit Wochen gibt es praktisch täglich Einbruchsmeldungen. Hat die Polizei schon Täter erwischt?
Wolfgang Wiese: Ermittelt werden ständig Einbrecher, aber man fasst die Täter meist nicht kurze Zeit nach der Tat. Die Ermittlungen sind auch schwierig, weil kaum Hinweise von Privatleuten eingehen. Die Täter fallen nicht als solche auf, wenn sie am Tag zuschlagen. Nachts um drei Uhr ist das natürlich was anderes.
Wie viele Hinweise bekommen Sie denn aus der Bevölkerung?
Wiese: Eben nur sehr, sehr wenige. Wir fragen nach einem Einbruch auch immer die Nachbarn, die oft auch durchaus sagen, dass ihnen unbekannte Personen aufgefallen sind - aber dann ist es zu spät. Sie hatten es einfach falsch eingeschätzt.
Was sind das denn für Täter - Profis oder Gelegenheitsdiebe?
Wiese: Sowohl als auch. Es sind Menschen aus der näheren Umgebung, die Geld brauchen, etwa für Drogen. Aber es gibt auch professionelle Täter, die von außerhalb kommen. Und die schlagen dann heute in Schiefbahn zu, morgen in Viersen und übermorgen in Schwalmtal.
Wie groß, schätzen Sie, ist ihr Aktionsradius?
Wiese: Der ist riesig und sicherlich nicht auf den Kreis Viersen beschränkt. Daher tauschen wir uns mit Kollegen in anderen Städten und Kreisen aus.
Sind auch Banden am Werk?
Wiese: Das kann man meist nur mutmaßen. Wenn sie einen einzelnen Täter erwischen, erzählt der ihnen ja nicht die ganzen Hintergründe.
Oft werden Geld und Schmuck gestohlen. Was passiert mit der Beute?
Wiese: Richtig, die Einbrecher nehmen das mit, was in die Hosen- oder Jackentasche passt. Mit gestohlenem Geld lässt sich natürlich leicht etwas anfangen. Der Schmuck geht zum Hehler oder wird eingeschmolzen. Es kommt nicht oft vor, dass solche Beute wieder auftaucht und zurückgegeben werden kann.