Umfrage in Willich: Diskussion um Deutsch
Soll das Grundgesetz unsere Sprache schützen? Das ist am Donnerstag Thema am WZ-Bus.
Willich. Soll die deutsche Sprache im Grundgesetz verankert werden, ja oder nein? Die Rollende Redaktion der WZ nimmt sich des Themas an und steht am Donnerstag von 10.30 bis 11.30 Uhr am Wochenmarkt in Willich. Alle Leser sind eingeladen, ihre Meinung zu sagen: Wie wichtig ist es, sich zur Sprache Deutsch zu bekennen? Sollte das auch im Grundgesetz festgehalten werden, oder ist es nicht notwendig?
"Wenn es wichtig ist, sollte man es auch schriftlich im Grundgesetz festhalten", ist die Meinung von Kerim Isik, dem Vorsitzenden der Deutsch Türkischen Union Willich. Im WZ-Interview hatte er daran appelliert, stolz zu sein auf sein Land. Es helfe auch der Integration, wenn ausländische Mitbürger mehr daren arbeiteten, Deutsch zu lernen.
Auch die Delegierten der Bundes-CDU sind dafür, dass Deutsch Verfassungsrang erhält und überstimmten mit ihrem Vorschlag auch Kanzlerin Angela Merkel. "Ich persönlich finde es nicht gut, alles ins Grundgesetz zu schreiben", sagte Merkel. Sie ist damit auf einer Linie mit der Türkischen Gemeinde, Teilen der SPD, der FDP und den Grünen.
Gut 1000 Türken leben in Willich. Sie stellen damit die größte Gruppe der Ausländer, die nächst größte Gruppe ist schon wesentlich kleiner: Es sind rund 240 Niederländer. In Deutschland lebende Türken sollten auch die deutschen Kultur annehmen, fordert Isik. Das erleichtere die Integration: "Türken sollten auch mit auf Schützenfeste gehen oder andere deutsche Brauchtümer pflegen."
In der Schule sollten sie allerdings Deutsch lernen: "Wer seine Muttersprache richtig beherrscht, kann auch eine Fremdsprache besser erlernen", lautet sein Argument. Er plädiert daher dafür, Türkisch als Hauptfach in den Schulen zu unterrichten.
Egal, ob der Satz "Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch", tatsächlich bald im Grundgesetz steht, oder nicht: Die Diskussion über die deutsche Sprache ist wieder entfacht. Wie die Willicher darüber denken, können sie heute an der rollenden Redaktion kundtun, und morgen in der Westdeutschen Zeitung lesen.