Anbau der GGS Corneliusstraße in St. Tönis Weiße Ablagerungen temporär und harmlos

St. Tönis · Am Anbau an die GGS Corneliusstraße in St. Tönis sind weiße Ablagerungen zu erkennen. Liegt ein Bauschaden vor? Die Verwaltung gibt Entwarnung. Keine guten Nachrichten gab es, was den Zeitpunkt der Fertigstellung betrifft.

Nach derzeitigem Stand soll der Anbau der GGS Corneliusstraße Mitte 2027 fertig werden.

Foto: Marc Schütz

(msc) Die gute Nachricht: Die weißen Ausblühungen am Klinkermauerwerk des im Bau befindlichen Anbaus an die Gemeinschaftsgrundschule Corneliusstraße in St. Tönis sind harmlos. Das sagte der städtische Architekt Markus Schöps im Ausschuss für Bauen, Gebäude und Liegenschaften. Die CDU hatte die Verwaltung gefragt, was es mit diesen Ausblühungen auf sich habe, ob es sich womöglich um einen Bauschaden handele.

Schöps zitierte aus einer Stellungnahme der deutschen Ziegelindustrie, die darauf verweist, dass es sich bei den weißen Ablagerungen an neu errichteten Ziegelfassaden um ein seit Jahrhunderten bekanntes Phänomen handele. Grund seien hauptsächlich wasserlösliche Salze, „die für eine vorübergehende Störung der Fassadenoptik sorgen, die von selbst wieder verschwindet“. Vom Regen würden diese weggewaschen, man könne aber auch mit Bürsten dagegen vorgehen, so Schöps.

Die weniger gute Nachricht: Der derzeit prognostizierte Fertigstellungstermin Mitte 2027 scheint sich zu verfestigen. Ursprünglich sollte der Anbau bereits fertig sein, doch Kostensteigerungen und Verzögerungen machen das Projekt seit Monaten zum Sorgenkind – auch weil sich schlicht keine Handwerker finden ließen.

Derzeit bereite die Stadt die EU-weite Ausschreibung der Ingenieurleistungen für die Technische Gebäudeausrüstung vor. „Nach Prüfung verschiedener Optionen wurde entschieden, keine Nachtragsvergabe an bereits beauftragte Planer durchzuführen, sondern eine eigenständige Ausschreibung vorzunehmen“, so die Verwaltung. „Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren wirtschaftliche Gründe sowie die Ergebnisse bisheriger Verhandlungen.“ Die Ausschreibung erfolge stufenweise, um eine optimale Steuerung und Kontrolle der Projektentwicklung zu gewährleisten. Geplant sei zunächst die Vergabe der Grundlagenermittlung, Vorplanung und Entwurfsplanung. Weitere Leistungsphasen würden anschließend separat beauftragt.

Irritiert zeigte sich der Ausschussvorsitzende Helge Schwarz (SPD), dass die Verwaltung die EU-weite Ausschreibung beschlossen habe – denn das sei eigentlich Sache des Ausschusses gewesen.