Willich: Geschenke für arme Leute
Die Willicher Tafel ruft derzeit zur einer zweitägige Sonder-Aktion auf und lädt zur frühen Weihnachts-Bescherung.
Willich. Am Mittwoch wurden die Pakete gesammelt, am Donnerstag werden sie verteilt: Die Willicher Tafel beteiligt sich in diesem Jahr an der WDR-Aktion "Fröhliche Weihnachten für alle". Die Kernidee: Der Sender hat in den vergangenen Wochen in seiner Sendung "Lokalzeit" über die Arbeit der "Tafeln" - die Lebensmittel in den Geschäften sammeln und unentgeltlich an bedürftige Menschen verteilen - berichtet.
Gleichzeitig wurden die Zuschauer gebeten, Weihnachtspakete zu packen und sie am Mittwoch ab 10 Uhr zu den Sammelpunkten - wie dem Forum des St. Bernhard-Gymnasiums - zu bringen.
Bei der Beschreibung des Ergebnisses findet die Vorsitzende der Willicher Tafel, Christa Disselkamp, kein anderes Wort: "Wahnsinn die ersten standen schon um 9.30 Uhr vor der Tür." Es kam ein älteres Rentner-Ehepaar, das selber kaum laufen konnte, und brachte ein Paket. Anita Beek brachte gut gelaunt ein "Kartönchen: Was zum Kochen, ein Engelchen und etwas Süßes" und erklärte, sie spende, "weil es uns einfach zu gut geht."
Liebevoll und praktisch zugleich in durchsichtige Folie verpackt war eine Kiste, die Christiane Stättner mit ihrer Familie zusammengestellt hatte: "Da liegt auch ein Brief drin, mit guten Wünschen für die Weihnachtszeit."
Gleich mit einer ganzen Gruppe "Wackelzähne" kam der Kindergarten St. Raphael. Die Kinder in ihren Neon-Warnwesten brachten einen Bollerwagen. "Das ist aber nur symbolisch, wir bringen gleich noch mehr im Auto", versicherte ihre Erzieherin. Eileen, Felicia und die anderen wussten: "Das ist für die armen Leute."
Bis zum Abend nahmen die Helfer der Tafel und Schüler des Gymnasiums die Pakete und Einzelspenden entgegen und sortierten eifrig.
Die Schüler hatten sich freiwillig gemeldet und werden auch am Donnerstag ab 10 Uhr helfen, wenn die Pakete verteilt werden. Die Gefühle seien gemischt, schilderte Dragana Mitrovic aus der 11. Klasse: "Es ist Freude am Schenken, aber auch Betroffenheit über den Bedarf", beschrieb sie. "Wir wissen ja, dass es auch an unserer Schule Leute gibt, die das brauchen."
Christa Disselkamp weiß auf jeden Fall schon, dass am Donnerstag ab 10 Uhr viel Arbeit auf die Helfer wartet: Die Geschenkaktion hat sich unter den Kunden der Tafel herumgesprochen, "Es gibt schon Absprachen, wie man am besten hierhin kommt", sagt sie.