Willich: Schummer von eigener Partei überstimmt

Zum Jubiläum wird es keinen gemeinsamen Neujahrsempfang geben.

Willich. Vom eigenen Vorstand überstimmt. So etwas passiert Uwe Schummer, Willicher CDU-Vorsitzender, auch nicht alle Tage. Doch als es jetzt um einen gemeinsamen Neujahrsempfang ging, den alle Willicher Parteien zum 1000-jährigen Bestehens Anraths im Jahr 2010 ausrichten wollten, hörte er ein klares Nein. "Ich habe mich dann überzeugen lassen", sagt Schummer.

In der vergangenen Woche hatte er sich mit SPD-Chef Dirk Töller und dem FDP-Vorsitzenden Karl-Heinz Koch getroffen, um die Details des gemeinsamen Neujahrsempfangs zu besprechen. Der war bereits seit einigen Wochen in der Diskussion gewesen.

Während die Parteichefs von SPD und FDP bei dem Treffen ihre Zustimmung signalisierten, machte Schummer einen Rückzieher. Und wusste dies auch zu begründen: "Einem Neujahrsempfang mit salbungsvollen Worten, Sekt und sorgfältig abgestimmter Rednerliste würde jede Würze fehlen."

Dagegen hätten die unterschiedlichen Empfänge mit ihren teils bissigen Hieben auf den politischen Gegner ihren eigenen Charme. Auch Koch und Töller hätten sich dieser Auffassung dann angeschlossen, so Schummer. Ebenso Raimund Berg (Grüne), der an diesem Tag verhindert war.

Die Gemeinsamkeiten der Parteien in Willich sollen jetzt auf anderem Weg heraus gestellt werden. Geplant ist eine Ausstellung, über die geschichtliche Entwicklung der Parteien in Willich. "Das ist viel origineller und kann von uns gemeinsam entwickelt werden", sagt Schummer. Auch eine eigene Homepage für dieses Projekt werde es geben. "Gerade für Schulen wird das eine interessante Sache."