Kommunalwahl 2025 in Tönisvorst Grüne unterstützen Bürgermeister-Kandidat Schagen

Tönisvorst · Der 32-jährige Standesbeamte tritt als unabhängiger Bürgermeister-Kandidat an. Die Tönisvorster Grünen unterstützen seine Ziele. Die Partei kritisiert: Beschlossenes werde nicht schnell genug oder gar nicht umgesetzt.

Ende Januar stellte sich Kevin Schagen offiziell als unabhängiger Bürgermeister-Kandidat vor.

Foto: Norbert Prümen

Die Tönisvorster Grünen haben bei ihrer Mitgliederversammlung am Wochenende mehrheitlich beschlossen, den parteilosen Bürgermeister-Kandidaten Kevin Schagen zu unterstützen. Die Schwerpunkte des 32-jährigen Tönisvorsters seien lösungsorientierte Verwaltung, klimafreundliche Mobilität, Digitalisierung und ein starkes gesellschaftliches Miteinander – und „harmonieren mit den Zielen der Grünen“, so die Partei in einer Pressemitteilung. Die „Zeit für parteipolitisches Taktieren angesichts der drängenden Herausforderungen für Tönisvorst“ sei vorbei.

Die Mitgliederversammlung habe unter dem Eindruck eines beachtlichen Wachstums stattgefunden, so die Grünen weiter: Der Ortsverband zähle aktuell circa 70 Mitglieder, was einem Zuwachs von mehr als 40 Prozent im Vergleich zur Kommunalwahl 2020 entspreche.

Die Vorsitzende Britta Rohr mahnte im Rückblick auf die Legislaturperiode: „Wir haben viele Erfolge zu verzeichnen, aber Beschlossenes wird einfach nicht schnell genug oder gar nicht umgesetzt. Weiteres Aufsparen können wir uns nicht leisten.“ So könnte laut Rohr das neue Schulgebäude für die Rupert-Neudeck-Gesamtschule schon längst stehen. Und: „Wo sind die wichtigen Maßnahmen aus dem Stadtentwicklungskonzept, die besseren Radwege, Fahrradstraßen, mehr Bäume? Wir zeichnen hier alles mit dem roten Stift, aber unsere größten Schulden sind unterlassene Investitionen in Schulen, Turnhallen, Jugendangebote, städtische Infrastruktur und Klimaschutz – unsere Investitionen in kommende Generationen und ein kinder- und familienfreundliches Tönisvorst“, so Rohr weiter.

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Meral Thoms informierte über ein Landesprogramm zur Entlastung des kommunalen Haushalts, das auch Tönisvorst finanziell mehr Luft verschaffe, und bekräftigte ihr Engagement für den lokalen Baumschutz und Aufforstungsmaßnahmen in Tönisvorst. Besonders würdigte sie die Initiative der Ratsfraktion der Grünen gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete, wodurch sowohl eine Diskriminierung der betroffenen Personen als auch zusätzlicher bürokratischer Aufwand für die Kommunalverwaltung vermieden werden könne.

Die Mitgliederversammlung wählte mit großer Mehrheit sowohl die Reserveliste für den Stadtrat als auch die Liste der Direktkandidierenden. Auf den ersten Plätzen für den Tönisvorster Stadtrat kandidieren Britta Rohr, Roland Gobbers, Laura Manske, Jürgen Cox und Claudia Kranz. Für Juni ist eine weitere Mitgliederversammlung geplant, bei der das Wahlprogramm verabschiedet und der Vorstand neu gewählt werden soll.