Ortsverband Willich Kinderschutzbund fordert Reformen

Willich · Das Team des Ortsverbands will die Kinderrechte stärken und macht auf Missstände aufmerksam.

Barbara Jäschke ist die Vorsitzende des Willicher Ortsverbands des Kinderschutzbundes.

Foto: Volksbank Mönchengladbach

(naf) Der Kinderschutzbund Willich möchte auch in finanziell ernsten Zeiten beim Thema Kinder- und Jugendpolitik Akzente setzen. Das berichtet die Organisation in einer Pressemitteilung. „Kinder sind unsere Zukunft – Kinder müssen wir schützen – Kinder haben Rechte“: Das seien Schlagworte, „die wir Woche für Woche in Presse und Fernsehen vor Augen geführt bekommen“. Die Verhandlungen zwischen SPD und CDU/CSU hätten begonnen – und damit verbunden sieht der Kinderschutzbund „die Chance, dringend benötigte Reformen für Kinder, Jugendliche und Familien umzusetzen“.

Die Kritik des Kinderschutzbundes: „Die angekündigte Kindergrundsicherung kam nicht. Zur geplanten Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz wurde nicht mal ein Gesetzentwurf vorgelegt. Auch die dringend notwendige Reform des Familienrechts kam über bloße Eckpunkte nicht hinaus.“ Die Aufforderung: „Die Reformen müssen nach Jahren des Stillstands endlich angegangen werden.“

Barbara Jäschke, Vorsitzende des Willicher Kinderschutzbundes, gibt einen Einblick in die Arbeit des Ortsverbands. Auf die Kampagne des Kinderschutzbund-Bundesverbandes „Wen kümmert‘s?“, in der unter anderem auf Kitaplatzmangel, Geldnot und Personalmangel im Kinder- und Jugendbereich hingewiesen wird, könne der Kinderschutzbund Willich nur antworten: „Uns kümmert es“, sagt Jäschke. „Auch in diesem Jahr hat unser Team in einem Workshop daran gearbeitet und sich vermehrt auf die frühkindliche Bildung konzentriert. Sie nennt mehrere Angebote, die der Kinderschutzbund in Willich macht, darunter die Kurse „Fit für die Schule“ sowie spielerische Lese- und Rechtschreibförderung.

„Unsere neue Deutsch-Türkische Kleinkindgruppe im Alter von zwei bis vier Jahren soll Kinder und Mütter bei der Integration fördern, indem beide Sprachen gleichberechtigt gefördert werden. Zukünftiges Ziel ist es, dass sich auch andere Nationalitäten zusammenfinden“, sagt sie außerdem. Das Thema Kinderrechte werde mit dem „Theater Zartbitter“ aus Köln für die fünften und sechsten Klassen im Lise-Meitner-Gymnasium angeboten, gesponsert durch die Stadtwerke Willich. Da dem Kinderschutzbund auch die Jugendlichen in dieser Stadt am Herzen lägen, habe er sich bereit erklärt, Schutzhütten für Jugendliche als Treffpunkt zum Klönen in allen vier Stadtteilen mit jeweils 3000 Euro zu unterstützen.

Ohne Sponsoren könnte der Kinderschutzbund Willich nicht so viele Projekte anbieten, betont Jäschke und macht in diesem Zusammenhang auf ein Projekt aufmerksam, für das derzeit Unterstützer gesucht werden: Schwimmkurse für Kleinkinder. Die Gebühren für einen Schwimmkurs seien von Familien mit mehreren Geschwisterkindern und kleinem Einkommen kaum zu leisten, das Bildungs- und Teilhabepaket greife nicht bei allen Familien mit geringem Einkommen. „Es wäre schön, wenn sich für die Schwimmkurse Sponsoren oder Paten zur Übernahme der Kosten finden könnten, damit alle Kinder, auch die Flüchtlingskinder, rechtzeitig schwimmen lernen und vor dem Ertrinken geschützt sind.“